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[Story] Adversitas mortalis

Wege des Geistes


Amaion betrachtete Morwen, die langsam zu sich kam, doch sein Blick schien wieder auf etwas in weiter ferne gerichtet zu sein, sein Geist schaute in letzter Zeit immer öfters dort hin, war manchmal so weit fort.
Die Junge Frau schlug die Augen auf, sofort setze sie sich auf und fluchte.
__„Was war den das? Was hat Mara gemacht?“
__„Sie konnte nichts dafür…“
Irgendwas an Amaions Stimme erschreckte Morwen, sie wusste nicht was es war – doch die Verwirrung und die Wut die sie gerade noch verspürt hatte, waren wie weggewischt.
__ „Du gehst jetzt am besten frühstücken, Ich werde mich noch ein wenig hinlegen.“
__ „Okay…“
__Mara wird fort sein
Dieser, Amaions, Gedanke – nicht speziell an sie gerichtet – streifte an ihr vorbei.

Morwen erhob sich und mit einem letzten verwirrten blick auf Amaion, dann verließ sie das Zimmer.
Ihre Gedanken huschten wirr durch ihren Kopf –
Schlagartig erstarrten sie, als sie in den Schankraum trat und ihr der herrliche Duft von frisch gebackenen Brötchen entgegenschlug. Ihr geschwächter Körper forderte nach essen und stellte alles andere in den Hintergrund.
Erst als Micaya aufstand um die Schlafmütze zu wecken, hörte die junge Assasine auf zu essen.
__„Tscha könntest du mir den Kaff….“
__„Joreth, Morwen – Amaion…mit ihm ist irgendwas, ich kriege ihn nicht wach“
Micaya war in den Raum gestürzt – ihre Stimme war eine Spur höher als sonst.
__„Der Schläft doch sicher nur, tief und fest – wie ein Stein. Auch er hatte wenig Schlaf in letzter Zeit.“
__„Nein! Ich habe alles versucht, er wird nicht wach und außerdem ist er ganz kalt…“
Joreth und Micaya wechselten einen Blick, Morwen hatte plötzlich einfach nur Angst. Was war vorhin in Amaions blick gewesen? Hatte sie etwas nicht bemerkt – etwas Wichtiges?
Hinter Joreth und Micaya stürzte sie die Treppe hoch, doch als sie endlich die Zimmer Tür erreicht hatte, zögerte sie sekundenlang er dann trat sie hinter den anderen ein.

Amaion lag wie schlafend da, doch er war ganz bleich und sie spürte bis dort, wo sie stand, die Kälte die sein Körper ausstrahlte.
__„Was ist mit ihm?“
Unwillkürlich flüsterte Morwen.
__ „Er ist fort“
Joreth legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Einen Moment dachte sie, er wolle sie trösten, aber dann schob er sie nur in Richtung von Amaions Bett.
__"Deine Aufgabe. Darauf versteht sich keiner von uns."
Micaya nickte langsam.
__„Ich glaube, er hat Recht, Du hast die stärkste Verbindung zu ihm, von uns allen. Wenn ihn jemand finden kann...“
Sie brach ab.
Ein leises Schluchzen erklang aus ihrer Kehle, dann verließ sie fluchtartig den Raum.
__ „Ich verstehe nicht, Joreth, was soll ich tun…wie…“
__ „Du musst Amaion suchen, seinen Geist – ich weiß du wirst ihn finden wo immer er auch ist. Denk nicht darüber nach, hör auf dein Herz dann weißt du was zu tun ist.“
Er schob sie noch ein Stück näher in Richtung Bett.
__„Du kannst das…“
Der Necromancer trat ein Stück zurück.
Unsicher blickte Morwen sich noch einmal im Zimmer um, dann trat sie vor, setze sich auf die Bett Kante.
Die eine Hand legte sie sanft auf Amaions Wange, mit der anderen fasste sie seine eiskalte Hand. Die Augen fest geschlossen saß sie da, Minuten lang passierte nichts, dann legte sich ein schwacher sanft goldener Schimmer über die Beiden.

Morwen öffnete ihre Augen und doch wusste sie dass sie, sie nicht wirklich öffnete. Denn ihr Geist war nicht dort wo auch ihr Körper war.
Die Assasine blickte sich um, sie befand sich auf einem Felsvorsprung wenige Meter über dem Boden. Hinter ihr schien sich ein riesiges Gebirgsmassiv aufzutürmen, vor ihr lag ein alles einnehmendes Labyrinth. Es reichte bis zum Horizont
Der Himmel wölbte sich, unnatürlich, wie eine Kuppel über alles. Eigentlich konnte sie es nicht Himmel nennen, denn es war von seltsam blassgelber Farbe und wirkte viel zu begrenzt.
Wo war sie hier? War dies Amaions Geist?
Erst als aufstand blickte sie an sich herab, erschrocken zuckte sie zusammen. Sie trug nicht ihre schlichte, weit geschnittene Kleidung sondern ein Kleid.
Es war Pechschwarz und Knöchellang, obwohl es nicht wirklich eng geschnitten war, betonte es ihren schlanken, wunderschönen, Körper auf eine unvorstellbar schlichte Art und weise.
Plötzlich schien es ihr wie selbstverständlich so etwas hier zu tragen, auch befiel sie nicht die übliche Beklemmtheit.
Es dauerte nicht lange da hatte sie einen sicheren weg von dem Felsvorsprung gefunden, doch nun als sie vor den Meter hohen Mauern des Labyrinths stand machte es ihr Angst. Sie würde sich verlaufen und nie wieder hinaus finden. Sie wusste ja nicht mal was sie suchte.
Oder doch sie wusste was sie suchte.
Amaion.
Sie trat hinein in das Labyrinth, es schien sie sofort einzuschließen und in sich aufzunehmen. Schon sah sie nicht mehr wo sie hereingekommen war, sie wusste sie war erst einige Meter ins innere vorgestoßen doch schien es ihr, als wäre sie schon mittendrin.
Der Weg Gabelte sich hier, wohin sollte sie sich wenden?

Sie erinnerte sich an das was Joreth gesagt hatte:
__Hör auf dein Herz.
Was sollte es ihr schon sagen. Es schlug nur gleichmäßig, wenn auch ein wenig zu schnell vor sich hin.
Tock…tock…tock…tock…tock…tock…
Unwillkürlich schloss sie, während sie auf ihren Herzschlag hörte, die Augen, und sie begriff was es hieß auf ihr Herz zu hören.
Sie musste Vertrauen in den Weg haben, den sie einschlug, dann würde es der Richtige sein. Und so öffnete sie die Augen und wandte sich nach links.
So weiter sie ging so mehr wurde ihr bewusst, dass manche Wände von innen heraus zu leuchten schienen, aber wiederum andere schienen alles Licht zu schlucken.
Einmal kam sie an einer Wand vorbei an der sich eine seltsame, aber wunderschöne Blume entlang rankte.
Manchmal versperrten ihr auch Türen den Weg, doch sie öffneten sofort wenn sie mit festen Schritten auf sie zu trat.
Aber irgendwann schienen ihre Beine immer Schwerer zu werden, das Laufen wurde immer Beschwerlicher. Er war es ihr nur als würden Gewichte an ihren Beinen hängen, dann an ihrem Ganzen Körper.
Immer mühseliger kämpfte sie sich vorwärts, und auch die Türen gingen nicht mehr so bereitwillig auf.
Kehr um…kehr um…
Erst ganz leise, dann immer lauter ertönten Stimmen ihrem Kopf die sie zur Umkehr bewegen wollten. Aber Morwen wollte nicht aufgeben, konnte nicht, sie musste weiter.
Sie musste Amaion finden.
Mit aller Kraft Kämpfte sie sich nun vorwärts, sie fragte sich gerade ob sie nicht eine klitzekleine Pause machen könnte da rückte eine große, eisenbeschlagene Tür vor ihr auf.
In dem Moment als sie, sie erblickte war es ihr als würde sie nach hinten weggezogen.
Jeden Meter, jeden Schritt musste sie sich erkämpfen – die Stimmen schrien immer Lauter, und machten sie taub.
Ihre Kräfte schwanden, doch angetrieben von dem unermüdlichen Willen Amaion zu finden erreichte sie Schluss endlich die Tür.
Als Morwen sie berührte, schwang sie mit einem knarrenden Laut auf.
Als wäre sie sehr, sehr lange nicht benutzt worden.
Kaum hatte sie, einen letzten unheimlich qualvollen Schritt hindurch gemacht, da viel das Gewicht von ihr ab und die Stimmen verstummten.

Es musste die Mitte des Labyrinths sein, und der Platz schien auf eine Art und Weise gigantisch und dann wieder winzig klein. Es war einfach unbeschreiblich - an einer Stelle sprossen sogar Blumen aus der Erde.
Erde?
Es war etwas so undefinierbares – Es gab keine Wörter um diesen Ort zu beschreiben.
In der Mitte brannte eine Flamme.
Morwen konnte es nicht wissen, dennoch spürte sie, dass diese Flamme nicht so schwach hätte sein dürfen.
Plötzlich nahmen ihre Ohren, die noch ganz gequält waren ein Wimmern auf.
Obwohl sie sicher war, dass diese Stimmen nur in ihrem Kopf gewesen waren, waren ihre Ohren in Mitleidenschaft gezogen worden.
Nach der Quelle des Geräusches suchend blickte sie sich um, eine Gestalt saß, zusammengesunken, und verkrümmt recht von ihr auf dem Boden.
Vorsichtig näherte sich Morwen ihr, als sie nur noch einen Meter von ihr entfernt war entfuhr Morwens Kehle ein erstickter Schrei.

Das ausgemergelte Gesicht, das sie in stummer Verzweiflung anblickte, war ihr so vertraut – und doch so fremd.
Die kantigen, knochigen Formen kannte sie von Joreth, aber dort waren auch ein paar Details, die er nicht hatte.
Aber die Augen lagen in tiefen Höhlen, und jeder Atemzug schien mühsam zu sein.
Es war das Gesicht eines Sterbenskranken, eines Sterbenden, der wusste, dass sein Leben vorbei war.
Langsam, als hätte er dies schon seit vielen Jahren nicht getan, schnappte der Mann nach Luft, rang um Worte.
__„Amaion...“ flüsterte er, und Tränen liefen über das eingefallene Gesicht.
__„Er hat mich verlassen…“
Morwen kniete neben ihm nieder, und als sie ihm in die trüben Augen blickte erkannte sie was er war. Der namenlos Junge – Joreths Bruder, ohne Amaion – dem Dämon der ihn vor Jahren fand.
Ganz Sanft, so als würde sie Angst haben ihn zu zerbrechen, half sie ihm sich etwas auf zu setzen.
__„Ich muss Amaion finden…doch ich bin doch viel zu Schwach, ich schaffe es nicht auch nur ein paar schritte zu gehen. Morwen…kannst du mir helfen…bitte – Er ist fortgegangen um sie zu suchen“
Seine Stimme war Schwach und voller Verzweiflung.
__„Ja…ich werde ihn suchen“
Sie erhob sich.
__„Ich werde Ihn schon finden…keine Sorge“
__„Lass mich nicht alleine.“
Er Klammerte sich verzweifelt an den Saum ihres Kleides.
__„Bitte, ich möchte nicht mehr alleine sein…hilf mir…“
__„Hab keine Angst, komm ich helfe dir, wir suchen Amaion zusammen“

Sie musste ihn stützen, nur Schritt für Schritt kamen sie vorwärts. Wohin sollten sie sich wenden?
Erst jetzt entdeckte sie die Tür, rechts von ihr gelegen. Diese Türen sah ganz anders aus wie alle anderen, die sie bis jetzt hier gesehen hatte. Die anderen Türen hatten immer etwas Grobes gehabt, diese hier hatte irgendwie etwas Graziles.
Schritt für Schritt, Meter für Meter kämpften sie sich näher – Der Pfeifende Atem des anderen machte Morwen Angst, er war so Schwach…
Irgendwann hatten sie die Tür erreicht.
__„Wir kommen dort nicht durch, sie ist versperrt…“
__„Oh doch, glaube dran…“
Und damit zog sie ihn einfach mit sich durch die Tür, es war als würden sie durch einen Wasserfall laufen, zwar wurden sie nicht Nass doch ein angenehm kühles Gefühl breitete sich kurz aus.

Was nun vor ihnen lag war genauso unbeschreiblich, wie das Labyrinth das sie wohl gerade verlassen hatten.
Sie befanden sich auf einer weiten Ebene und Morwen war sich sicher, dass sie sich nicht mehr in Amaions Geist befanden, auch war die Tür verschwunden durch die sie gerade geschritten waren. Stattdessen befand sich dort, ein Portal – es schimmerte in allen Farben des Regenbogens. Sein Farbspiel wurde nur von dem des Himmels übertroffen, welches von solch einer Faszinierenden Schönheit war dass Morwen Sekundenlang alles andere Vergaß.
Mühsam löste sie ihren Blick von dieser unnatürlichen Schönheit, ihr Blick fiel auf ein weiteres Portal das gegenüber von dem aus dem sie gekommen waren lag. Und dann erblickte sie Mara, auf ihrem Schoß saß sein kleines Kind – als das Kind bemerkte das Morwen es anblickte rannte es fort.
Der Namenlose Junge stupste sie sacht an.
__„Schau nur – das ist er – Amaion“
Und da stand er, ein gesunder, lebendiger, schöner Amaion, neben ihm jene Frau, die sie dieses eine Mal in der Taverne nur kurz gesehen hatte.
Konnte einem soviel entgehen wenn man so fasziniert von einem Ort war?
Hatte sie Mara gerade und auch Amaion und diese Alte Frau –Mirrim –übersehen? Oder hatte sie, sie nicht sehen können?
Nicht sehen können weil ihr Geist kurze zeit nicht in der Lage gewesen war auf dieser Ebene zu sehen und nur das Elementarste wahrgenommen hat?
Der nächste Blick brachte weitere Details.
Mirrím war nicht mehr alt, gut, vielleicht ein paar Jahre älter las sie selber...
Aber anders als damals in der Taverne hielt sich die Frau aufrecht, und der Schmerz in den Bewegungen war verschwunden.
Morwen sah sich fasziniert um.

Sie erschrak, als die leichte Berührung an ihrem Arm verschwand, und das, was einmal Joreths Bruder gewesen war, sich mühsam und stolpernd – aber alleine – in Bewegung setzte.
Morwen war nicht klar warum, aber auch wenn sie hinter ihm stand, so konnte sie doch die unglaubliche Sehnsucht und Einsamkeit in seinem Gesicht erkennen.
Amaion sah auf, zu ihnen hin, und gleich einem Spiegelbild konnte sie eben diese Gefühle auch in seinem Gesicht lesen...
Mirrím lächelte und trat zurück.
Die Assassin sah die andere Frau nicht verschwinden, aber sie war auch nicht mehr da.
Aber an diesem Ort stellte sie auch keine Fragen darüber, es war einfach so.
Sie sah zu, wie Amaion seine Arme ausbreitete um den, der sich so mühsam auf ihn zu bewegte zu empfangen – als plötzlich eine Gestalt zwischen die beiden trat.

Morwen blinzelte.
Irgendetwas stimmte nicht.
Gut, der Mann trug einen langen grauen Mantel, und sein schwarzes Haar war mit silbernen Fäden durchsetzt, aber da hörten die Möglichkeiten, diese Person zu beschreiben auch schon auf.
Das Gesicht – sie konnte es nichtmal für sich selber beschreiben, egal, wie stark sie sich darauf konzentrierte.
Sie war sich sicher, sobald sie auch nur kurz in eine andere Richtung sah, würde sie nicht einmal mehr wissen, wie groß er war, oder welche Farbe seine Kleidung hatte.
Wusste sie das jetzt?
Sie war sich nicht sicher...

__„NEIN!“
Maras Stimme war energisch.
__UND WARUM? ER IST MEIN, SCHON DAMALS WAR ES NUR EIN DUMMER TRICK, DER IHN MEINEM ZUGRIFF ENTZOGEN HAT.
Das Mädchen schüttelte den Kopf.
__„Es war ihm nie bestimmt, damals zu sterben, das solltest Du wissen. Frag Ylira, die wird es Dir bestätigen können.“
__ Ylon, glaub es mir, ich...
Morwen sah, dass die Blicke des merkwürdigen Mannes Mara folgten, als diese floh.
Der Blick des Mannes wanderte weiter, und die Frau an dem dritten Tor (Morwen fragte sich, warum sie dieses bisher nicht bemerkt hatte) nickte langsam.
__ „Wahrheit, Ylon.“
Er schien bereits woanders zu sein, während er sich abwandte.
__ GRAUSAMKEIT.
Die Frau widersprach nicht.

Der Namenlose setzte seinen Weg in Richtung Amaion fort, der ihm mit eiligen Schritten entgegenkam.
Morwen sah, wie beide in einem nebligen Aufleuchten miteinander verschmolzen.
Der Resultierende Amaion hatte nicht die überirdische Schönheit des einzelnen Dämons, aber er sah...
__„Vollständig.“
Aus.
Mirrím lächelte, bevor sie sich abwandte und davon ging, aber Morwen konnte fühlen, dieses eine Wort war das, was beschrieb, was diesen Mann nun ausmachte.
Amaion sah sie an – und lächelte.

Mara sah sich gehetzt um.
__„Es ist nicht gut, wenn sie zu lange hier bleiben, der menschliche Geist nimmt so leicht Schaden an einem Ort wie hier...“
Ylira nickte.
__„Wählt den Weg, den ihr gekommen seid, Morwen und Amaion. Er wird euch sicherer nach Hause führen, als es mein Tor tun würde.“
Morwen nickte.
Eine bleierne Müdigkeit hatte sich auf ihre Knochen gesenkt, und sie wusste, wenn sie sich nicht bald bewegte, würde sie es nicht mehr schaffen.
Ylira berührte Amaion am Arm.
__„Ich habe noch ein kleines Geschenk für Dich...“
damit überreichte sie ihm einen kleinen, verzierten Schlüssel, der an einer silbernen Kette hing.
Amaion nickte und hängte sich den Schlüssel um den Hals.
__„Danke“
__ „Und nun geht…“
Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte Amaion sich um, berührte sanft Morwen, die ihm bereitwillig folgte, am Arm und Schritt auf das Portal zu, aus dem sie gekommen waren. Kurz bevor sie beide das, in allen Farben schillernden, Portal durchschritten blickte Amaion Morwen von der Seite her an. Sie sah hier, irgendwie – anders aus.
Der Weg zurück kam Morwen viel kürzer vor, und es lag nicht daran dass sie diesmal nicht alleine war oder von dem Gewicht befreit war, was auf dem hinweg an ihren Beinen gehangen hatte. Es lag eher daran, dass sie diesmal andere Wege einschlugen, einschlagen mussten.
Die Wände des Labyrinths leuchteten nun intensiver – Morwen empfand diesen Ort als noch bezaubernder als vorher, sie nahm noch viel mehr sonderbare aber wundervolle Dinge wahr wie auf ihrem Hinweg. Und einmal so schien es ihr, flatterte ein kleiner Vogel in der nähe umher, doch als sie mit den Augen blinzelte so war er wieder verschwunden.
Unverhofft traten sie aus dem Labyrinth, und ebenso unverhofft türmte sich dieses Gebirge auf dessen Morwen gewesen war als sie hergekommen war vor ihnen auf.
__„Wie…wie kommen wir nun zurück?“
Bestürzt blickte Morwen Amaion an.
__„Hier geht es nicht weiter, hier bin ich hergekommen – wie kommen wir nun zurück?“
Amaion streckte nur die Hand aus und berührte ganz sanft ihr Gesicht.
__„Mach einfach die Augen auf.“

Und sie öffnete ihre Augen – alles war verschwommen, kurz noch spürte sie die Berührung von Amaions Hand auf ihrer Haut, doch er zog sich schnell zurück. Dann wurde ihre Sicht klarer und ihr wurde bewusst dass ein Schlüssel vor ihrer Nase baumelte.
Sie lag nun in einem Bett, und saß nicht so wie vorher auf der Bettkante, sie spürte dass Amaion sich neben ihr aufgesetzt hatte – und er war es auch der ihr diesen Schlüssel demonstrativ vor die Nase hielt.
Der Necromancer grinste:
__„Es wird nie, nie wieder Passieren. Nun kann ich mich nie wieder einschließen – danke ohne dich hätte ich das nicht geschafft.“
__„Ähm…keine Ursache..“
Morwen blickte weg – sie hatte nur das getan was sie hatte tun müssen. Als sie sich aufsetzte verschwamm wieder alles vor ihren Augen, auch machte sich plötzlich ein bohrender Hunger bemerkbar. Nur unter großer Anstrengung hielt sie sich aufrecht.
__„Amaion… wie lange waren wir fort?“
Antwortete stattdessen Joreth, der mit Mic und Tscha zur Tür hereinkam.
__„Zwei Tage? – das, das kann nicht sein.“
Joreth runzelte besorgt die Stirn.
__„Dort vergeht die Zeit wohl anders als hier“
Morwen nickte langsam und nachdenklich, dann blickte sie Micaya an.
__„Ich habe Hunger, zwei Tage sind eine echt lange Zeit – könnten wir etwas essen gehen?“
Micaya lächelte Morwen kurz zu, dann funkelte sie Amaion Böse an.
__ „Tu das nie, nie wieder!“
__„Aber ich dachte du hast einen anderen…“
__„Das heißt nich,t dass du mir nicht mehr am Herzen liegst.“
Fauchte die kleine Assasiene.
Amaion half Morwen die sich vergebens darum bemühte aufzustehen.
__„Los – ich habe auch Hunger“
Und damit verschwanden sie in den Schankraum – wo unter irgendeinem Tisch Asanriel lag.



Mara musterte die Deín mit einem eigenartigen Blick.
__„Weiß er…“
Die Frau lachte leise.
__„Woher sollte er wissen, dass er es ist, der diesem Gegenstand Macht verleihen wird? Das ist...“
__„Ich weiß, ein Schranktürschlüssel aus dem Schloss meiner Vorfahren. Jonathan zwingt uns oft genug, ihn zu besuchen. Aber was willst Du damit erreichen?“
Die Frau zog die Schultern hoch.
__„Ich hatte das Gefühl, er braucht das...“
 
Wege des Geistes


[...], setze sich auf die Bett Kante => Bettkante.

Erst als sie aufstand, blickte sie an sich herab,

So => Je weiter sie ging, umso mehr wurde ihr bewusst,

Erst war es ihr nur, als würden Gewichte an ihren Beinen hängen, dann an ihrem Ganzen Körper.

In dem Moment, als sie, sie erblickte, war es ihr, als würde sie nach hinten weggezogen.

Plötzlich nahmen ihre Ohren, die noch ganz gequält waren, ein Wimmern auf.

Nach der Quelle des Geräusches suchend blickte sie sich um[, e]ine Gestalt saß, zusammengesunken, und verkrümmt rechts von ihr auf dem Boden.
[] Ich würde hier einen neuen Satz anfangen lassen.

„Ich muss Amaion finden…[doch] ich bin [doch] viel zu Schwach, ich schaffe es nicht auch nur ein paar schritte => Schritte zu gehen.
[] Mit einem 'doch' weniger klingt es besser.

Diese Türen sah ganz anders aus, wie => als alle anderen, die sie bis jetzt hier gesehen hatte.

[...], ihr Blick fiel auf ein weiteres Portal, das gegenüber von dem, aus dem sie gekommen waren, lag.

Mirrím war nicht mehr alt, gut, vielleicht ein paar Jahre älter las => als sie selber...

[...], sie nahm noch viel mehr sonderbare aber wundervolle Dinge wahr, wie => als auf ihrem Hinweg.

[...], und ebenso unverhofft türmte sich dieses Gebirge, auf [dessen] Morwen gewesen war, als sie hergekommen war => herkam,* vor ihnen auf.
[] entweder 'auf dem', oder 'auf dessen Felsvorsprung'
* klingt besser

Morwen blickte weg – sie hatte nur das getan, was sie hatte tun müssen. Als sie sich aufsetzte, verschwamm wieder alles vor ihren Augen, [...]

[Antwortete stattdessen] Joreth, der mit Mic und Tscha zur Tür hereinkam.
[] entweder 'Es antwortete stattdessen', oder 'Stattdessen antwortete'

„Das heißt nich,t, dass du mir nicht mehr am Herzen liegst.“

Ein schönes und schönbeschriebenes Kapitel. Sehr bildhaft; gefällt mir.
 
Soo, es ist Samstag...
Zeit für ein neues Kapitel.
zait für die Vorbereitung auf ein paar ausgesprochen nette Kapitel, die folgen werden...

nur so viel, wir haben teilweise beim Schreiben schon vor Lachen unter dem Tisch gelegen...
Dafür brauchen wir aber estmal ein paar Kleinigkeiten davor...
 
Gedankenspiele



Amaion stand in dem Zimmer, das er mit Morwen teilte, am Fenster.
Er lauschte den gleichmäßigen Atemzügen der jungen Frau.
Etwas neues hatte sich in die Fürsorge gemischt, die er ihr entgegengebrachte.
Aber da war auch noch das, was Mara ihm gesagt hatte, als sie vor ein paar Tagen mit gehetztem Blick aufgetaucht war.
Sie hatte ihm versprochen, sie würde dafür sorgen, dass seinem Sohn nichts zustieß, aber schon alleine die Tatsache, dass so viele Interesse an seinen Kindern zeigten, beunruhigte ihn.
Er war froh, dass nur dieses Kind das einzige existierende war, und er hoffte, dass Mara wirklich stark genug war, alle Gefahren abzuwehren, aber eigentlich war er ganz froh über diese Sorge.
Sie lenkte von etwas anderem ab.
Mit einem letzten Blick auf die Schlafende im anderen Bett streifte er seine Schuhe ab und legte sich ansonsten vollkommen bekleidet in sein eigenes Bett.
Er schloss die Augen und versank in taumloser Finsternis, in Erwartung auf Morwens Träume, die ihn viel zu bald schon wieder plagen würden.

Unten saß ein verhältnismäßig nüchterner Asanriel vor einem halb vollen Glas.
Warum hatte er heute so wenig getrunken?
Er wusste es nicht.
Er beobachtete aus dem Augenwinkel wie sich eine Gestalt aus den Schatten an der Wand schälte.
Es war ein an sich unscheinbarer Mann mittleren Alters, der nirgendwo aufgefallen wäre, in jeder Menschenmenge waren Dutzende wie er zu finden.
Er warf einen Blick in den Raum, zwinkerte dem Gestaltwandler zu und setzte sich zu ihm an den Tisch.
Asanriel runzelte die Stirn und besah sich sein Glas.
Gut, der Wein war schwer, aber er hatte heute erst dieses halbe Glas gehabt.
Ob ihm der Restalkohol von gestern Streiche spielte?
Eigentlich ging es ihm zu gut dazu.

Der Fremde fing an, ein Schachbrett aufzubauen.
Irgendwas an diesem Brett war falsch.
Zum Ersten: es war zu groß, hatte eindeutig mehr als die üblichen 64 Felder.
Dann waren die Figuren gelinde gesagt – merkwürdig.
Und es gab mehr als zwei Farben.
Asanriel griff nach einer der Figuren, ließ sie aber sofort wieder fallen, als er Morwens Gesicht erkannte.
Der Fremde stellte die Figur zurück auf das Brett.
__„Du bist Dir durchaus im Klaren darüber, dass Du alleine für den Besitz solcher Dinge verbrannt werden kannst?“
Der Mann lachte.
__„Und wer sollte mich wegen der Nutzung illegaler Hilfsmittel anklagen, Gestaltwandler? Etwa Du?“
Er schüttelte den Kopf.
__„Nein, Du hast selber genug zu verbergen...“
Asanriels Lächeln fror ein.
Einen Moment starrten sich die beiden Männer an ohne ein Wort zu sagen, dann nickte der Jüngere.
Er entspannte sich und änderte dabei seine Erscheinung.
Mit dem langen blonden Haar und dem feingeschnittenen Gesicht eines jungen Mannes mitte Zwanzig erschienen edle Gewänder.
Der Mantel allein war schon ein Kunstwerk – feine, silberne Stickereien zeigten einen weit verzweigten Baum und Mond und Sterne auf dem dunkelblauen Samt.
Der Fremde nickte.
__„Seid gegrüßt, Nachtlandkönig. Was verschafft diesem öden Ort die Ehre Deines Besuchs?“
Asanriel schloss die Augen.
Ein unterschwelliger Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus.
__„Ruhe. Einfach mal – was anderes. Und die Anwesenheit alter Freunde.“
Der Fremde lachte.
__„Eine alte Freundin, deren Anwesenheit Du kaum wahrnimmst.“
Er erntete einen wütenden Blick für diese Aussage.
__„Ich habe es nicht nötig, mich von einem Fremden kritisieren zu lassen, dessen Namen ich nicht einmal weiß.“
Das Lachen wurde lauter.
__„Gut, diesen Mangel können wir beheben. Ich bin Amaions Lehrer – ich weiß nicht, ob sie erwähnt haben, dass sie meine Ankunft erwarten... nicht? Unwichtig. Mein Name ist Merric, und ich bin hocherfreut, Eure Bekanntschaft zu machen...“

Asanriel winkte nach einem zweiten Glas.
__„Asanriel, bitte, und lass die künstliche Förmlichkeit sein. Der Wirt könnte sonst auf den Gedanken kommen, dass mit seinen Gästen etwas nicht stimmt...“
Merric lies zu, dass der Jüngere sein Glas füllte.
Beider Köpfe wendeten sich in Richtung Tür, als diese sich mit einem leisen Knarren öffnete.
Mara stand in dem Spalt.
Sie sah älter aus, und müde.
__„Sind die anderen weg?“
Sie sah sich hektisch um.
__„Gut, ich glaube es wäre immer noch nicht gut, wen ich Morwen begegne...“
Merric musterte das Mädchen, das sich nun mit einem leisen Seufzen zu ihnen an den Tisch setzte, amüsiert.
__„Was hast Du angestellt?“
Mara stützte den Kopf in die Hände.
Sie war definitiv größer, selbst ihr Gesicht hatte sich ein Wenig verändert.
__„Glaub mir, Du willst es nicht wissen.“

Die Schönheit, die Asanriel von Anfang an aus ihrem Inneren hatte strahlen sehen, schien sich auf ihren Körper auszubreiten.
Merric bemerkte amüsiert, wie die Blicke des jungen Mannes an dem Mädchen hingen.
__„Mara, warum bist Du so erschöpft?“
Die Stimme des Gestaltwandlers war besorgt.
Das Mädchen schüttelte den Kopf.
__„Es dürfte gleich wieder besser sein, ich habe mich nur ein bisschen übernommen. Ich soll nicht als Gedankentechnikerin arbeiten, aber es war notwendig – das Netz von Wächtern in der Umgebung seines Hauses steht, und mein Bruder kann jetzt zusehen, dass er die Kämpfer platziert. Eigentlich meine Aufgabe...“
Sie stand auf und schwankte leicht.
Asanriels Hand griff nach ihrer und zog sie zurück auf den Stuhl.
__„Es hat keinen Wert, wenn Du Dich dabei umbringst, ich weiß nicht, was da Deine Aufgabe ist, aber Du bist vollkommen am Ende, das kann ich durchaus sehen...“
Mara war bleich geworden.
Wortlos nahm sie die Tasse, die Asanriel ihr in die Hand drückte, lies sogar zu, dass er ihre zitternden Hände führte, als sie einen Schluck von dem dampfenden Tee nahm.
Dann stellte sie die Tasse ab.
__„Ich wusste nicht, dass es bei eurem Volk üblich ist, die Herrscher das Heilen zu lehren... Ich wünschte, die Kräuter hätten die Wirkung auf mich, die sie auf Menschen haben. Ich fürchte, ich werde zu anderen Mitteln greifen müssen...“

Sie zog einen kleinen Beutel aus der Tasche und schüttelte ihn über ihrer Hand aus.
Kaum ein Stäubchen war noch herauszubekommen, und Mara starrte in fast komischer Verzweiflung auf ihre zitternde Hand.
Sie erschrak genauso wie die beiden Männer, als eine Stimme sie ansprach.
__„Wie lange bist Du schon auf der doppelten Dosis, Kleines?“
Der Beutel fiel zu Boden, mit ihm verschwanden die letzten paar Krümel der Substanz unter dem Tisch.
Der Sprecher, ein Mann mit leuchtend blauem Haar, das in verschiedenen Farbschattierungen über seine Schultern fiel, setzte sich neben Mara.
__„Frag nicht.“ antwortete sie trocken.
Der Blauhaarige nickte.
__„Das hatte ich befürchtet. Mara, sieh mich an!“
Er packte ihr Kinn und drehte ihr Gesicht so, dass er in ihre Augen sehen konnte.
Dann ließ er los und legte die Arme um das Mädchen.
Er drückte sie leicht an sich, das Gesicht hatte etwas trauriges.
__„Mein armes kleines Mädchen... ich fürchte, das, was ich Dir eigentlich mitgebracht habe, wird nicht nutzen. Hier.“
Er hatte sie losgelassen und war aufgestanden, nun hielt er ihr einen Beutel ähnlich dem ihren hin.
Mara öffnete den Beutel und nahm ein wenig heraus.
Sie roch an dem Pulver, dann nickte sie und steckte den Beutel ein.
__„Danke, Lianonn.“
Der Mann strich ihr über das schwarze Haar mit dem grünen Schimmer, das so an Krähenflügel erinnerte.
__„Dein Großvater wird mich umbringen, wenn er davon erfährt. Und da das nicht funktioniert, wird mir wahrscheinlich das ein- oder andere Jahrhundert Folter bevorstehen, er ist bisweilen sehr nachtragend...“
Er wandte sich an die beiden Männer.
__„Was euch anbelangt: wenn irgendjemand ihr weh tut, könnte ich ausgesprochen ungehalten werden. Und ich würde alle meine Aufgaben gegen den einsetzen, der sie verletzt hat. Ich hoffe, das könnt ihr euch merken, ich sehe mal nach, ob Tempus sein Skatblatt inzwischen gefunden hat. Binks Karten traue ich nicht...“

Er war fort.
Merric runzelte die Stirn und Asanriel kniff die Augen zusammen.
Der Mann war einfach fort, als sei er nie da gewesen.
Mara trank noch einen Schluck Tee, dann nahm sie einen vom Abendessen übrig gebliebenen Knochen vom Tisch.
Zwischen ihren Händen leuchtete etwas auf, als der Knochen zusammenschmolz und verschwand.
Das Mädchen besah sich seine Hand.
__„Besser.“ kommentierte sie.
__„Und Lianonn war so unhöflich, wie es nur ein Deín sein kann. Hatte ich schonmal erwähnt, dass schlechtes Blut in meiner Familie ist?“
Merric lachte.
__„Wahrscheinlich besser als in den meisten Familien von Herrschern...“
Er wandte sich Asanriel zu.
__„...was mich darauf bringt, Du hast doch bestimmt einen tieferen Grund für Deinen Besuch hier – außer, dass Du Dir den Verstand wegsaufen willst.“
Asanriel zog die Augenbraue hoch.
__„Ein guter Beobachter.“
__„Man nennt mich den Geheimnismann – so, jetzt weißt Du genügend, um meinen Untergang zu bewirken. Aber vielleicht auch genug, um mir ein Wenig zu vertrauen.“
Der Gestaltwandler legte den Kopf schief.
__„Du scheinst mich nicht zu fürchten, und dass Mara dies hört, ist Dir anscheinend egal...“
Merric klopfte mit seinem Finger auf das nicht-Schachbrett.
Die Mara griff nach der Figur mit ihrem Gesicht und besah sie.
__„Erinnerung. Ich darf das nicht mehr tun. Ich könnte mich selber dabei verlieren.“
Der Geheimnismann lächelte.
__„Das ist nicht wichtig, aber sie stellt keine Bedrohung dar, sieh, wie sie steht...“
Mara musterte die Figurenaufstellung, lies ihre Finger einen Moment über dem Brett schweben, dann lehnte sie sich zurück und wickelte die Arme schutzsuchend um sich.
__„Ich mag dieses Spiel nicht, räum es weg!“
Merric lachte leise, aber er tat ihr den Gefallen.
Er war nicht überrascht, dass Mara es hatte lesen können.

__„Zurück zu meiner Frage...“
Asanriel zog mit einem leisen Seufzen ein Päckchen aus der Tasche.
Sorgsam schlug er das schützende Tuch auseinander und enthüllte ein Buch.
Es war alt, und der kunstvoll verzierte Einband war abgenutzt, auch wenn man sehen konnte, dass es immer mit allergrößter Sorgfalt und Vorsicht behandelt worden war.
__„Es ist Teil einer mindestens 1000 Jahre alten Prophezeiung. Und ich glaube, ich habe Figuren darin erkannt...“
Maras Augen wurden groß.
Sie streckte die Hand aus, erst als sie das Buch bereits berührte, entsann sie sich, zuerst um Erlaubnis zu bitten.
Asanriel nickte, und Mara schlug das Buch auf.
Sie schien gezielt etwas zu suchen, und sie las gerade die Passagen, die in einer Schrift geschrieben waren, die Asanriel vollkommen unbekannt war.
Schließlich schlug sie es zu und gab es dem Mann zurück.
__„Hüte es gut, es dürfte nicht viele Exemplare dieses Werkes geben – ich vermute, dass es das Einzige ist. Was mich zu der Frage bringt: Wer in aller Welt besitzt Band eins?“
Asanriel sah sie überrascht an.
__„Ich wusste nicht, dass es mehrere gibt...“
Mara nickte abwesend.
__„Kannst Du den Titel lesen?“
Sie sie war nicht überrascht, als er leicht den Kopf schüttelte.
__„Von Liebe und Schatten. Es ist der Zweite Teil, der Dritte ist gut verwahrt in unserer Bibliothek zu finden. Mehr kann ich Dir nicht sagen...“
Sie stand auf.
__„Es tut mir leid, ich kann meine Pflichten nicht länger vernachlässigen. Wenn Amaions Sohn irgendetwas zustößt, das könnte er mir nie verzeihen. Und ich mir auch nicht.“
__„Mara...“
Sie war bereits an der Tür, als Asanriels Stimme sie rief.
Langsam wandte sie sich um.
__„Es war schön, Dich zu sehen. Komm zurück, wenn es Dir möglich ist.“
Mara lächelte, und dieses Lächeln blieb wie eine sanfte Berührung noch hängen, nachdem sich schon längst die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönes Kapitel, auch wenn schon wieder neue Figuren dazu gekommen sind.
Ganz ehrlich; bei dem nächsten Namen, der neu dazu kommt, fange ich an mir Notizen zu machen.


Rechtschreibfehler sind dir hier nicht unterlaufen, aber in einem Kapitel wurde wohl ein flascher Name genannt.
Hier grün markitert:
Gedankenspiele
Asanriel winkte nach einem zweiten Glas.
__„Asanriel, bitte, und lass die künstliche Förmlichkeit sein. Der Wirt könnte sonst auf den Gedanken kommen, dass mit seinen Gästen etwas nicht stimmt...“
Merric lies zu, dass der Jüngere sein Glas füllte.
Beider Köpfe wendeten sich in Richtung Tür, als diese sich mit einem leisen Knarren öffnete.
Mara stand in dem Spalt.
Sie sah älter aus, und müde.
__„Sind die anderen weg?“
Sie sah sich hektisch um.
__„Gut, ich glaube es wäre immer noch nicht gut, wen ich Morwen begegne...“

Amaion musterte das Mädchen, das sich nun mit einem leisen Seufzen zu ihnen an den Tisch setzte, amüsiert.
__„Was hast Du angestellt?“
Mara stützte den Kopf in die Hände.
Sie war definitiv größer, selbst ihr Gesicht hatte sich ein Wenig verändert.
__„Glaub mir, Du willst es nicht wissen.“

Amaion kann das nicht sein, denn der ist nicht am Tisch sondern in seinem Zimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist Zeit für ein neues Kapitel...

Ich wünsche viel Spaß damit...
 
Veränderungen


Asanriels Blick ruhte immer noch auf der Tür, die schon lange hinter Mara zugefallen war, als Merric ihn aus seinen Gedanken riss.
__„Sie Gefällt dir…“
Stellte er nüchtern fest.
__„Du siehst in ihr nicht das Mädchen, welches ihr Körper darstellt – nicht wahr – die Gabe des Gestaltwandelns lässt dich mehr sehen… - Aber was du Genau siehst, will ich nicht wissen.“
Er gluckste, Asanriel schwieg bedächtig und nahm einen großen Schluck Wein, erst als er sich von Gebräu – welches kaum den Namen Wein verdiente – nachgeschenkt hatte, entgegnete er:
__„Mara wird von irgendetwas in diesen Kindlichen Köperfestgehalten, doch ich sehe in ihr eine junge Frau. Du hast recht ich mag sie, aber auch ist sie für mich interessant – ein Lebewesen das in einem Kindlichenkörper, nunja gefangen gehalten wird – so scheint es mir…faszinierend.“
Wieder nahm Asanriel einen Schluck aus seinem Becher.

__„Einen angenehmen Abend wünsche ich den Herren“
Der Gestaltwandler verschluckte sich fürchterlich als Joreth, wie aus dem Boden gewachsen, plötzlich neben ihm stand.
__„Schön dich einmal im wachen und, noch, relativ nüchternen Zustand zu sehen“
Joreth grinste und wandte sich dann Merric zu.
__„Dich zu verstecken bringt dir nichts, ich kenne den Trick von Amaion, bist du sein Lehrer? Das würde erklären…“
Der Geheimnismann nickte.
__„Ja das bin ich – und wenn das so weiter geht weiß jeder dass ich hier bin.“
__„Mach dir keine Sorgen, zumindest Tscha wird dich übersehen, der hat, wenn er nicht gerade auf seine Schwester aufpasst, nur Augen für Micaya – Aber ist die Küche noch offen?“
Der Necromancer wollte sich schon abwenden, als Merric bejahte, da stutzte er, trat einen Schritt näher an den Tisch und fuhr über die Tischplatte.
__„Von wem ist das?“
Er hielt ihnen seine Hand hin auf der feiner blauer Staub lag.
__„Mara war gerade hier…und ähm sie war sehr erschöpft…“
__„Das Pulver ist also von Mara – Putz es am besten weg, Micaya wird sonst sehr sauer sein.“
Damit marschierte Joreth in die Küche
Asanriel blickte in die Richtung in die Joreth verschwunden war, er war ein interessanter Mensch – absolut nicht einschätzbar.
Merric nahm nun auch einen Schluck des Weines und verzog das Gesicht.
__„Was ist das den? Igitt.. – Aber um noch einmal auf das Thema zurück zu kommen, Mara kam mir diesem etwas weiblicher vor als vorher.“
Asanriel schüttelte seinen Kopf.
__„Das ist mir nicht direkt aufgefallen aber du könntest Recht haben…“
Minutenlang herrschte Schweigen, Asanriel leerte zweimal seinen Becher während Merric an seinem nur nippte.

Plötzlich flog die Tür der Küche auf, durch die Joreth verschwunden und nicht wieder aufgetaucht war – Asanriel vermutete er hatte sich einen anderen weg wieder hinaus gesucht – und Mara wurde von einem Jungen Mann in den Raum geschoben. Seine langen Schwarzen Haare hatten den gleichen Grünschimmer wie die ihren.
__„Die Lage habe ich soweit im Griff, und seid Yrcha die Kinder geschickt hat ist es sowieso nur noch Koordinationsaufwand. Das kannst du mir ja wohl zutrauen.“
Sein Blick schweifte durch den Raum und blieb kurz auf den Beiden Männern hängen. Mit der Spur eines Spöttischen Grinsens auf dem Gesicht sagte er etwas in einer fremden Sprache. Mara fauchte wütend in der selben, unverständlichen Sprache zurück.
Der Mann versetze ihr nur einen Stoß durch den sie taumelnd zu dem Tisch der Männer gelangte.
__„Ich habe es satt mich von meinem kleinen Bruder herumschubsen zu lassen!“
__„Mara reg dich nicht auf setzt dich…du siehst – sehr erschöpft aus.“
Asanriel deutete einladend auf den Stuhl neben sich.
__„Mach dir nichts draus…“
Mit einem Blick voller Besorgnis musterte er sie, nun bemerkte er es auch. Mara veränderte sich, sie sah wirklich schon älter aus – aber gleichzeitig wirkte sie so unglaublich erschöpft, dass Asanriel sie am liebsten in den Arm genommen hätte, aber nein…
__„Brüder sind sowieso immer etwas nervig - egal ob älter oder Jünger.“
Sein schallendes Lachen konnte nicht die Spuren der Besorgnis aus seinem Gesicht verbannen.
__„Das tun sie sowieso“
Mara grinste, ihre Stirn war von Schweiß bedeckt. Unwillkürlich griff Asanriel nach Maras Hand – fast unmerklich zuckte sie bei seiner Berührung zusammen – ihre Hand war Eiskalt.
__„Du bist ja eiskalt, warte ich hol dir einen Tee – oder besser…“
Er nahm seinen, so kostbar aussehenden, Umhang und legte in ihr um – beinahe verschwand sie unter dem, für sie, viel zu großen Kleidungsstück.
Als sie tief einatmete erschrak sie, auf diesen – Asanriels Geruch – der an dem Umhang haftete, war sie einfach nicht gefasst gewesen. Doch was sie wirklich erschreckte war ihre Reaktion darauf, sie war froh das der Umhang sie so einhüllte den nun Zitterte sie noch mehr.
__„Danke…ein Tee wäre gut.“
Sie war froh das Asanriel das Zittern in ihrer Stimme nicht wahrzunehmen schien.
Als Asanriel aufstand um ihren Tee zu holen, griff sie nach dem Buch welches der Gestaltwandler mitgebracht hatte.
__„Suchst du etwas Bestimmtes in dem Buch“
Merric runzelte Stirn und musterte Mara die suchend in dem Buch zu Blättern schien.
__„Nein ich suche nichts Bestimmtes…“
…und ob ich etwas Bestimmtes suche - Ablenkung…Ablenkung und noch mal Ablenkung von diesem Geruch der mich so umfängt, der so in meiner Nase kitzelt auf den ich so reagiere.
__„Ich Frage mich wer der Verfasser des Buches ist, warum hat er es geschrieben, was möchte er uns mitteilen?“
Asanriel stellte einen Dampfenden Becher vor Mara ab – sie sah nun schon wesentlich älter aus.
__„Ich denke nicht, dass es nur einen Verfasser gab – ich glaube die Bücher sind eine Sammlung die über viele Jahre entstanden, dies zeigt sich schon an den wunderschönen, detaillierten Bildern. Ich glaube nicht zwei sind von dem gleichen Zeichner.“
Entgegnete Merric nachdenklich.
__„Außerdem sind es unterschiedliche Sprachen – der Großteil ist in der meiner Spezies verfasst, doch manche Absätze sind in sogar mir fremden Sprachen verfasst.“
Maras Hände, die den Becher mit heißen Tee umschlossen Zitterten so, dass sie aufpassen musste nichts zu verschütten.
Sie spürte wie sich ihr Körper immer schneller veränderte, kaum mehr nahm sie wahr was Asanriel und Merric sagten. Auch merkte sie nicht mehr wie die Zeit verging, ihr ganzes denken schien sich auf die Veränderung ihres Körpers zu Fokussieren. Sie spürte die Veränderung jeder einzelnen Zelle ihres Körpers, sie spürte wie sie wuchs, wie ihr Körper immer weiblicher wurde.
Irgendwann spürte sie wie jemand sie unsanft an der Schulter rüttelte.
__„Mara…Mara was ist mit dir…“
Asanriel blickte sie erschrocken an, sie sah nun aus wie eine Erwachsene Frau – eine sehr hübsche, wenn auch erschreckend bleiche, junge Frau.
Der Gestaltwandler war geschockt, während sein Gespräch mit Merric zu einer erhitzen Diskussion ausgeartet war, hatte er nur wenige Minuten nicht auf sie geachtet …
__„Es ist schön, dass du nun einen Körper hast, der zu deinem Alter passt.“
Er strich ihr mit einem Lächeln auf den Lippen über das Haar.
__„Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf – du bist wunderschön“
Von Merric ertönte ein leises hüsteln.
Asanriel warf ihm einen misstrauischen Blick zu, dann leerte er seinen Becher in einem Zug.
__„Ähm – wie steht es eigentlich mit deiner Kleidung…sie müsste dir nun nicht mehr passen – du könntest dir bestimmt was von Morwen leihen…“
Mara war noch viel zu verwirrt um zu bemerken, dass diese Frage Asanriel leichte Röte ins Gesicht trieb.
__„Nein danke, dass ist kein Problem – es wäre eine Schande wenn ich als Gedankentechnikern es nicht schaffen würde mir meine Kleidung anzupassen – außerdem, davon mal abgesehen das Morwen größer ist als ich.“
…Und erheblich mehr Oberweite hat…
__„Würde sie mich eher umbringen als mir irgendetwas zu leihen.“
__„Ja da könntest du Recht haben…aber was mich eher Interessieren würde… Gedankentechnikerin was bedeutet das eigentlich….“
Zur Antwort schlug Mara Asanriels Mantel ein wenig zurück, so dass er sehen konnte wie sie an ihrer Kleidung zupfte, die sich sofort ihrem neuen Körper anpasste.
__„Interessant…kannst du das bei jedem Kleidungsstück? Ich kann meine Kleidung nur verändern, da sie aus den Haaren von Wesen gewebt ist, die in ihrem eigentlichen Sinne keine feste Gestalt haben. Sie sind erst dann Material wenn man sie zu etwas materiellen definiert… dies geschieht dadurch dass man an sie glaubt. So wie meine Kleidung jetzt ist, so ist ihre Ausgangsform, doch wenn ich ihr diese Existenz raube, dadurch dass ich nicht mehr annehme, dass sie so aussieht, kann ich sie jederzeit neu definieren.“
__„Ich kann das mit allem machen – kann jeder deine Kleidung neu definieren? Wenn ja…“
Mara kicherte.
In Asanriels Gesicht stahl sich ein hauch rot.
__„Nein sie ist auf mich geprägt, nur ich kann sie verändern, naja vielleicht würde es jemand mit sehr starken Geistesfähigkeiten schaffen…ich weiß es nicht…“
Die junge Frau nickte, erleichtert stellte Asanriel fest, dass sie zwar immer noch sehr erschöpft aussah, es aber so schien als würde sie sich, doch dem die Veränderung ihres Körpers abgeschlossen war sehr schnell erholen.
Schweigen breitete sich über die kleine Gruppe aus, Asanriel nahm immer wieder ein paar schlucke aus seinen Becher während er eingehend die Kratzer auf dem Tisch Musterte. Mara hatte sich in den Mantel des Gestaltwandlers gekuschelt und kurz die Augen geschlossen. Merric beobachtete die beiden mit einem grinsen.
__„Weißt du warum sich dein Körper nun deinem Alter angepasst hat?“
Asanriels Stimme zerschnitt ungewöhnlich laut klingend die Stille.
Mara zuckte zusammen, was sollte sie ihm antworten? Was konnte sie ihm antworten.
Nicht die Wahrheit, nicht jetzt.
Sie sog noch einmal tief den Duft ein, der an seinem Umhang hing und ein Schauer durchlief ihren Körper.
__„Nein ich weiß es nicht…“
Sie runzelte die Stirn, Blickte zur Decke und legte den Kopf schief.
__„…Mhm…“
Und damit war sie verschwunden.
Asanriel starrte entsetzt auf die leere Stelle in der Luft, wo sich soeben noch Maras Gesicht befunden hatte. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder, aber es half nichts. Mara war - und blieb - verschwunden.
 
so, hab mal die letzten kapitel nachgelesen und kann euch mal wieder nur loben.

klasse geschrieben, gute handlung und gerade die letzten beiden kapitel warn ne schöne abwechslung :)

weiter so :top:
 
Es ist schon wieder Samstag und ich hab noch nicht mal das Kapitel von letzter Woche gelesen? Is ja nen Unding. Das bedeutet, das ich mal wieder viel zu viel Zeit im Reallife verplempert habe.
 
Klar Unding!
Und erinnert mich dran, daß ich das nächste Kapitel rausschieben sollte...
Ich muß allerdings noch die Formatierung machen - könnt ein Weilchen dauern.
Ist lang, hat viele Tags - und ich bin platt von der Gartenarbeit.
 
Auf Sammetpfoten



_Faszinierend...
Ein kleiner, samtig schwarzer Katzenkopf tauchte über der Tischkante auf, gefolgt von zwei schwarzen Pfoten.
Das Fell des Tieres schimmerte fast schon grünlich, und ihre Augen funkelten.
_Wenn mir einer erklärt, wie ich das gemacht habe...
__„Mara? Bist Du das?“
Unglauben sprach aus Asanriels Stimme.
_Amaion hatte so eine schöne Beschreibung für das, was meine Mutter aussendet, und ich hab mir das wohl ein Wenig zu bildlich vorgestellt... Drachenblut. Ich habe Echtdrachen unter meinen Vorfahren. Suari hat immer behauptet, dass ich zu sowas fähig sei...
Die Katze sprang vom Stuhl und begann, sich ausführlich zu strecken.
_Andererseits hat diese Form den Vorteil, dass ich mich unerkannt hier bewegen kann. Mein Bruder lässt mich eh nicht wieder zurück, er meint meine Arbeit ist getan. Dabei sollte er...
Mara brach ab.
Asanriel war sich sicher, dass sie etwas verbarg, den so plötzlich wie die Kommunikation abgerissen war...

Mara war indessen losgelaufen und inspizierte jetzt jeden Winkel des Schankraums.
Sie strich an Merrics Bein vorbei und sprang dann mit einem Satz auf Asanriels Schoß.
Der junge Mann zuckte zusammen.
Mara setzte sich zurecht und stieß mit ihrem Kopf gegen Asanriels Hand.
Gehorsam fing der junge Mann an, das schwarze Fell zu kraulen.
Merric grinste breit.
Beide schienen das sehr zu genießen.
Asanriel ergriff das Wort.
__„Es ist eine sehr seltene Gabe, und noch seltener ist es, dass sich Gestaltwandler in Tiere verwandeln können...“
Maras pelziger Kopf schmiegte sich in seine Handfläche.
_Unsere Drachen halten nicht viel vom Reisen zwischen den Welten. Ich glaube nicht, dass sie hier Nachkommen hinterlassen haben. Dass Menschen solche Fähigkeiten haben, ist viel unwahrscheinlicher...
Asanriel lachte und strich mit der Hand über das weiche Fell.
__„Und Du wusstest bis eben nicht, dass Du diese Fähigkeiten besitzt?“
Mara schüttelte den Kopf, was bei einer Katze leicht merkwürdig wirkte.
_Ich darf nichtmal darüber nachdenken, wie ich mich zu bewegen habe, sonst falle ich über meine Füße – Pfoten – Himmel...
Irritiert starrte die Katze ihre Vorderpfoten an.
_Tu mir den Gefallen und komm nicht auf die Idee, das ich aufstehen sollte, ich wüsste grad nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte, ohne runterzufallen...

Asanriel gab sich große Mühe, nicht zu zeigen, wie wenig ihn dies störte.
Merrics Grinsen wurde noch breiter.
__„Pass auf, dass Du Dich nicht zu sehr freust, das dürfte sonst Mara dort, wo sie liegt, ein wenig unbequem werden...“
Der junge Mann fühlte, wie das Blut in seinen Kopf schoss.
Hastig griff er nach seinem Becher, um sich erstmal zu verschlucken.
Zu seinem Glück bekam er dadurch kaum mit, dass der Ältere Tränen lachte.

Mara war im Moment mit anderem beschäftigt.
_Was machst Du da?
Es war die verärgerte Stimme ihres Bruders, die sie aus ihren Gedanken riss.
__Eigentlich genau das, was Du vorgeschlagen hattest. Ist alles in Ordnung?
Mara war mindestens genauso verärgert, und sie musste sich durchaus anstrengen, nicht die Krallen auszufahren.
_So war das nicht gemeint, und das dürfte Dir auch durchaus klar gewesen sein! Ich bin fast fertig hier, keine Sorge, ich bin schneller wieder zu Hause, als Du Dir vorstellen kannst. Ich hatte Dir gesagt, Du sollst Dich von Deinem hübschen jungen Mann kraulen lassen, aber so... auf so eine Interpretation kannst auch nur Du kommen!
Mara wurde unruhig, und Asanriel, der dies merkte, fing wieder an, sie zu kraulen.
_Meech, ich hab Angst...
Resignation und Kummer schwang in der Antwort mit.
_Das Leben der Menschen ist kurz und voller Gefahren – aber alles Leben endet... Lerne, es zu genießen, solange es währt!

Jedes Fellhaar der kleinen Katze stellte sich auf.
Asanriel beugte sich zu ihr herab.
__„Mara, was ist?“
_Nichts besonderes, ich hatte nur eine kleine Diskussion mit meinem Bruder – und mir hat das Ergebnis nicht gefallen.
Asanriel seufzte.
__„Brüder. Meiner hat alleine im letzten Jahr drei mal versucht mich umzubringen...“
Mara nieste.
_Nein, meiner will mir nur helfen, behauptet er. Was sollte Dein Bruder davon haben, wenn Du tot bist?
Der Junge Mann verzog das Gesicht.
__„Die Krone...“
Er stützte den Kopf in die Hände.
__„Dabei müsste er nur noch ein Wenig warten... Wenn ich nicht bald eine Frau finde, dann verliere ich eh die Thronfolge. Was in gewisser Weise nicht unangenehm wäre... Aber...“
_...aber was?
__„Aber das kann ich meinem Volk nicht antun.“
Maras Lachen klingelte in seinen Gedanken.
_Und wo ist da das Problem? Es sollte doch genügend Mädchen geben, die sich darum reißen...
Asanriel schüttelte den Kopf.
__„Natürlich. Massen. Die alle nichts wollen als die Macht, die die Position ihnen bringt. Und die beiden einzigen Kandidaten, bei denen das nicht schon offensichtlich war, hat der Orakelstein zurückgewiesen. Was bedeutet: das gleiche galt für sie...“

Mara drehte sich um, so dass sie jetzt anders herum lag.
Ihre eine Pfote lag auf seinem Bauch, fast als wollte sie ihn umarmen.
_Da, wo ich herkomme, wird von dem König zwar verlangt, dass er für Nachkommen sorgt, aber jemanden durch Zeremonien zu fesseln... bei uns gibt es Bindungen, die frei gewählt werden.
Sie zögerte einen Moment, bevor sie fortfuhr:
_...und die mein Vater niemals hatte...
Asanriel nickte.
__„Ich hasse diese Fesseln. Und ich hasse die veralteten Traditionen. Und am Meisten hasse ich die dummen Aufseher, die meinen, den anderen sagen zu können, was richtig und falsch ist. Gebt mir die Möglichkeit – und ich schaffe sie ab.“
Mara schnurrte leise.
_Wie gut, dass ich mir keine solchen Gedanken machen muss. Schlimm genug, dass der König meines Landes ein Verwandter von mir ist – aber seine Familie versucht immer, unseren Zweig zu vergessen. Wer hat auch schon gerne Hybriden in der Familie... nicht die stolzen Arylens.
Asanriel seufzte.
__„Was würde ich darum geben, von dieser Last befreit zu sein...“
Er nahm die Katze in den Arm und drückte sie an sich.
__„Aber die Alternativen sind... nicht akzeptabel. Ich kann nicht zulassen, dass ein Mann, der die Macht so sehr liebt, mein Volk tyrannisiert.“
_Jonathan hasst die Krone wie den Titel, aber er ist immer ein guter König gewesen.
Mara wand sich aus den Armen des jungen Mannes.
_Hör auf damit, oder ich komme in Versuchung, die blöde Bemerkung meines Bruders so zu interpretieren, wie sie gemeint war... und wir sind schließlich nicht alleine hier!
Asanriel ließ die Katze zögernd los.

Um seine Hilflosigkeit zu überspielen griff er wieder nach dem Becher, kniff dann aber die Augen zusammen.
__„Der Wein ist gut, aber...“
Maras Pfote fuhr nach vorne und warf den Becher um.
Der Wein lief über den Tisch und tropfte dann seitlich auf den Boden, während die Katze schimpfte.
_Du hattest bei Weitem genug! Das Zeug enthält ein starkes Nervengift, was Deine Gehirnzellen angreift, weißt Du das nicht? Geh lieber hoch – im Ausrüstungszimmer dürften die Betten frei sein.
Merric lachte.
Er hatte sehr wohl bemerkt, dass die beiden seine Anwesenheit vergessen hatten.
__„Was meinst Du, worum es bei alkoholischen Getränken geht, Mara? Sie dienen dazu, das Gehirn zu beeinträchtigen...
Asanriel beobachtete mir Bedauern, wie die Flüssigkeit auf dem staubigen Boden versickerte.
__„Der wunderbare Wein!“
Mara stellte sich auf die Hinterbeine und legte dem jungen Mann die Vorderpfoten auf die Schulter.
Sie rieb ihren Kopf an seinem Gesicht und schnurrte.
_Sieh es mal so, ich könnte mitkommen...
Asanriel schüttelte schnell den Kopf.
__„Mara, es ist nicht gut, wenn du alles an Deinem Körper gleich ausprobierst...“
Er brach ab und wurde feuerrot im Gesicht, als er Merrics unterdrücktes Lachen hörte.
Wahrscheinlich konnten beide sehen, was er jetzt dachte und fühlte.
_Ich hätte auch durch den Raum schreien können, wobei meine Gedanken jetzt sind...
Mara schwieg.
Asanriel starrte eine Weile stumm auf den umgefallenen Becher, bevor er wieder das Wort ergriff.
__„Ich glaube, es wäre wirklich keine schlechte Idee, ein Weilchen zu schlafen, aber ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Du mitkommst. Sieh – ich hab doch einiges getrunken... Ich weiß nicht, ob ich die Verantwortung für meine Handlungen übernehmen kann.“
Es dauerte eine ganze Weile, bis Mara antwortete.
_Ich kann auch keine Garantie für mich übernehmen. Können wir jetzt hochgehen?
Asanriel erhob sich vorsichtig.
Einen Moment blieb er leicht schwankend stehen, dann setzte er sich in Bewegung.
Im Oberen Flur blieb er stehen und musterte verwirrt die Türen. Es war Mara, die ihm durch leichtes Kratzen zeigte, welche Tür er zu öffnen hatte.

Während die Katze leichtfüßig durch den Raum sprang und sich auf dem einen Bett niederließ, steuerte Asanriel schwankend das Andere an. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die Umrisse auf dem ersten Bett veränderten und menschliche Formen annahmen. Mühsam unterdrückte er das Bedürfnis, den Kopf zu drehen und sich die sitzende junge Frau genau anzusehen, als sein Fuß an einem herumliegenden Gegenstand hängen blieb.
Mit einem lauten Poltern fiel er der Länge nach hin.
Mara stand auf.
Ohne einen Ton zu sagen ging sie zu Asanriel hin und half ihm, wieder aufzustehen.
Sie legte ihren Arm um ihn und führte ihn vorsichtig zu dem freien Bett, wo sie ihm half, sich zu setzen.
Der junge Mann hielt sich an der Bettkante fest, um nicht umzufallen.
Mara lächelte schwach, dann kniete sie sich vor Asanriel hin und zog ihm die Schuhe aus.
Sanft drückte sie mit der Hand gegen seine Schulter, bis er im Bett lag, dann schob sie seine Füße ins Bett und breitete eine Decke über ihm aus.
__„Es tut mir leid, dass Du mich so sehen musst, das hat nichts königliches mehr. Nur noch armselig.“
Unsicher griff er nach ihrer Hand.
Mara lächelte, und dieses Lächeln schien wie ein warmer Sonnenstrahl durch jeden Knochen zu gehen. Sie strich mit der freien Hand sanft über sein Gesicht.
__„Schlaf gut, Nachtlandkönig, und träume süß, von einer schönen Zukunft, in einer besseren Welt, die wir alle zusammen schaffen werden.“
Asanriel schloß die Augen.
Er fühlte, wie ihre Lippen sanft seine Stirn berührten, dann war sie fort.
Er konnte nicht wissen, dass sie sich zitternd in ihre eigene Decke wickelte und mit tränennassen Augen in seine Richtung starrte, noch weniger, dass sie, als sie sicher war, dass er fest schlief, wieder in die Form einer Katze schlüpfte, um sich eben ihm im Bett zusammenzurollen.
Er schlief, aber anstelle des Traumes, den sie ihm gewünscht hatte, kam ein anderer...

_Er stand auf dem höchsten Turm seiner Burg, und der Duft eines warmen Sommerabends umgab ihn mit den Gerüchen nach Heu, Obst und Blüten.
Die Sonne malte tausend leuchtende Farben an die dünnen Schleierwolken, die fast regungslos am Himmel hingen wie dekorative Gardinen, die nichts verbergen sondern nur schön aussehen sollen.
Er drehte sich um, und da stand – Mara.
Ihre schwarzen Haare schimmerten im Licht des Sonnenunterganges in ungewohnten Farben, aber ihr Lächeln berührte sein Herz.
Er konnte nicht anders, als dieses Lächeln zu erwidern.
Langsam breitete er die Arme aus, und Mara, diese menschliche Mara, trat auf ihn zu, in seine Umarmung.
Er senkte seinen Kopf um sie zu küssen, aber da verwandelte die Frau in seinen Armen sich in eine Katze, die leise schnurrte...


Die Frustration verschwand mit dem Aufwachen nicht – genauso wenig wie das Schnurren.
Da lag sie, die schwarze Katze, zusammengerollt, genau so, dass sie ihn gerade eben nicht berührte.
Um ihn nicht zu wecken.
Er war plump gewesen, und er hatte sie zurückgewiesen, aber sie war hier, trotzdem zu ihm gekommen, nur um ihm nahe zu sein.
Mit einem glücklichen Lächeln streckte der Mann die Hand aus, um das weiche schwarze Fell zu streicheln.

Mara hob den Kopf.
_Ich hoffe ich habe Dich nicht geweckt?
Sie erhob sich und streckte sich, nach Katzenmanier, ausführlich.
Dann sprang sie auf Asanriels Bauch und rollte sich wieder zusammen.
_Hmmm, weich, warm, gemütlich... ich hoffe, ich bin Dir nicht zu aufdringlich?
Der junge Mann lachte.
__„Ich hatte schon Angst, dass Du mich nach gestern Abend nicht mehr magst. Aber ich dachte, dass da nicht so viel weiche Fettpolster wären...“
Maras übermütige Pfoten spielten mit einer Deckenfalte.
_Die Decke ist weich... aber ich glaube, ich sollte mit das darunter mal genauer ansehen...
Damit stand sie auf.
Ein rationaler Teil ihres Gehirns warnte sie, und so hielt sie die Luft an, als sie unter die Decke kroch. Asanriel blieb liegen und wartete ab, während kleine samtige Pfoten über seinen Bauch spazierten.
_Ach, nicht hart genug, um ungemütlich zu sein... kommentierte die Katze.
Damit war ihre Luft zu ende, und sie atmete ein.
Welch ein Fehler – der Geruch, der schon Asanriels Mantel angehaftet hatte, traf sie mit einer ungeahnten Intensität.
Sie schwankte leicht.
__„Mara, was hast Du?“
Die Katze wand sich nach Oben, in Richtung Deckenende.
_Mir ist schwindelig...
Asanriel schlug die Decke zurück, so dass ein wenig frische Luft an ihre Nase drang. Dann legte er die Arme um den kleinen Körper und streichelte sie sanft.
„Ich halte Dich ein bisschen fest...“
Davon... wird... es... nicht besser!
Mara wand sich, während sie fühlte, wie ihr die Kontrolle über ihre Form entglitt.
Der junge Mann lies sie nicht los, er hatte ihr Problem nicht verstanden...
Einen Moment lockerte sich der Griff, als sich die Form veränderte und Mara in der Gestalt zurückließ, die sie sich all die Jahre gewünscht hatte.
Mara fühlte, wie der Mann die Luft anhielt.
Der Körper in seinen Armen war nicht nur unverkennbar weiblich, er war auch nackt...

__„In meinem Land könntest Du dafür auf dem Scheiterhaufen landen...“
Maras Körper versteifte sich.
__„Wofür?“
__„Für den Versuch, den König zu verführen.“
Ein trockenes Schnauben war die Antwort.
__„Denkst Du, ich mache das mit Absicht? Lass mich los, so kann ich mich nicht konzentrieren, und dann kann ich meine Kleidung...“
Sie brach ab, als eine Hand tatsächlich losließ – nur um ihren Kopf so wenden, dass sie ihm in die Augen sah.
__„Will ich das?“
Der Blick der jungen Frau war noch immer ein Wenig ängstlich, aber viel mehr verwirrt.
__„Ich dachte...“
der Finger an ihren Lippen ließ sie verstummen.
__„Ich war betrunken gestern Abend, das wäre nicht schön gewesen...“
Asanriel küsste sie sanft, dann schloß er die Augen und bat seine Kleidung, zu gehen.
Er konnte fühlen, wie die intelligenten Fasern davon flossen, um sich auf einem Stuhl neu zusammenzusetzen. Mara schnappte einen Moment nach Luft, dann rutschte sie ein wenig zurecht.
Jetzt war es an Asanriel, nach Luft zu schnappen.
__„Beweg – Dich – bitte – nicht...“
Mara gehorchte, aber alleine ihr Lächeln war zu viel für ihn.

__„Es tut mir leid...“
Mara lachte leise.
__„Wofür willst Du Dich entschuldigen?“
Asanriel seufzte.
__„Ich hätte mich besser beherrschen müssen. Ich wollte...“
Eine leichte Berührung an seinem Gesicht ließ ihn verstummen.
__„Du hast mir mehr gegeben, als ich in meinem ganzen Leben erwarten konnte – bevor ich Dich traf.“

Etwas bewegte sich an ihrem Handgelenk.
Asanriel sah genauer hin und bemerkte, dass das, was er bisher für eine Tätowierung gehalten hatte, so etwas wie ein winziger, lebendiger Drache war.
Das Kleine Wesen löste sich von Mara und fing an, Asanriels Handgelenke zu untersuchen.
Es trillerte einen fragenden Laut.
Mara lachte.
__„Nein, Yirrha, in seiner Welt gibt es Deinesgleichen nicht.“
Die Antwort klang ein Wenig traurig.
__„Yirrha, nicht einmal in Erandor hat jeder einen Dragnien-Partner. Und Menschen schon gar nicht, nichtmal von denen in Arlorann sind viele bereit dazu...“
Der Drache fiepte.
__Das war ziemlich ungehörig. Du solltest Deine Zunge besser im Zaum halten. Sei froh, dass er Dich nicht versteht...“
Nun pfiff Maras Begleiterin, und die junge Frau schlug symbolisch mit der Hand nach ihr.
Yirrha wich aus und erhob sich in die Luft, um dort über dem Bett zu schweben.
Mara seufzte.
__„Geh nur, Du wirst Dich eh nicht davon abbringen lassen... aber bleib nicht zu lange fort...“
Die Antwort klang etwas freundlicher, wenn Asanriel auch noch immer kein Wort verstand.
Er sah die junge Frau in seinen Armen an.
__„Was war das?“
Ein weiches Lächeln war die Antwort.
__„So etwas wie eine kleine Verwandte – aber ihre Subspezies lebt parasitär. Sie suchen sich einen Wirt, mit dem sie die meiste Zeit den Körper teilen. Bei intelligenteren Spezies entwickelt sich eine Symbiose – es ist einsam, wenn sie fort ist...“
Asanriel runzelte die Stirn.
__„Und was wollte sie?“
Mara schüttelte den Kopf.
__„Ich werde es nicht wiederholen, das wäre selbst in meiner Welt unhöflich. Wo waren wir stehengeblieben?“
Der junge Mann lachte.
__„Ich hatte mich entschuldigt...“
__„...und ich wollte Dich fragen, ob Du etwa vor hast, es dabei bewenden zu lassen...“
__„Niemals...“
Ihre Lippen trafen sich, und die Welt verschwamm.

__„Es tut mir ja ausgesprochen Leid, das hier unterbrechen zu müssen“ meldete sich Gwyns Stimme mit leicht spöttischem Unterton.
Asanriel griff entsetzt nach der Decke um seine – und vor Allem Maras – Blöße zu bedecken.
Der Geschichtenerzähler nickte seiner Tochter zu.
__„Willst Du uns nicht einander vorstellen? Das ist aber nicht besonders höflich...“
Mara schnaubte.
__Du redest hier von Höflichkeit?“
Gwyn zog eine Augenbraue hoch. Seine Tochter verdrehte die Augen.
__„Gwyn, dies ist Asanriel, der König des Nachtlands. Asanriel, dies ist Gwyn Erandorini, der, den die Kinder des Waldes den Vater ihrer Gemeinschaft nennen. Und mein Vater.“
Asanriels Augen wurden noch größer.
Er zog Mara enger an sich.
__„Ich werde es wieder gutmachen, sie wird nicht ihr Leben mit einem solchen Ruf verbringen...“
Gwyn lachte leise.
__„Welchen Ruf hatte sie in Deiner Welt bisher? Wer ist sie? Zu Hause darf sie nun als Erwachsene gelten...“
Mara nickte langsam.
__„Asanriel, er hat Recht. Ich bin die uneheliche Tochter einer Frau, die die uneheliche Tochter einer Geächteten war. Und eines Geschichtenerzählers einer anderen Welt, der aber durchaus noch mehr Nachkommen hat. Von anderen Frauen. Ich war ein Stück Dreck hier, bevor ich Dir das erste Mal begegnet bin. Aber das interessiert mich auch nicht. Ich...“
_...habe was ich wollte.
Gwyn schenkte ihr ein Lächeln.
_Ich wünsche Dir mehr als nur das, ich hoffe, das weißt Du...
Maras Gesicht wurde ein Wenig dunkler.
_Und Du bist schon wieder unhöflich.
Der Mann lachte.
__„Du lenkst ab, aber das stört mich nicht. Lass Dir Zeit – aber Yirrha ist sich sicher. Allerdings habe ich euch schätzungsweise davor bewahrt, von jemand anderem gestört zu werden... ich bin durch Yliras Portal gekommen, und die Tür steht offen. Sobald ich fort bin...“
Mara biss die Lippen zusammen.
__„...läuft die Zeit für dieses Zimmer wieder synchron. Wer steht vor der Tür?“
Der Geschichtenerzähler legte ihr die Hand kurz auf die Schulter.
__„Morwen. Ich dreh mich einen Moment um, bevor ich gehe – und ich komme später wieder.“

Angst.
Das war das Erste, was Mara dazu einfiel.
Wäre sie jetzt eine Katze gewesen, jedes einzelne Haar ihres Pelzes hätte sich aufgerichtet.
So klammerte sie sich nur an Asanriel.
__„Ich muss mich verwandeln...“ flüsterte sie.
Schnell und mit einer unglaublichen Intensität küsste sie ihn noch einmal, dann fiel die Tür zu, und eine Kleine schwarze Katze saß auf Asanriels Schoß, als die Tür sich erneut öffnete.
Morwen stand in der Tür und starrte entsetzt auf Asanriel, der einen nackten Arm um die schwarze Katze gelegt hatte und sie sanft kraulte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Soll es, und das ist ein stehender Begriff.
Für - Katzen eben.
Etwas archaischeres Deutsch eben, aber vollkommen korrekt.
 
Es ist Zeit für ein neues Kapitelchen, wir wünschen viel Spaß beim lesen...
 
Geteilte Gefühle

Der Schock rann wie eine eisige Woge durch ihre Adern, die Welt schien zu Wanken als würde jemand versuchen ihr den Boden unter den Füßen hinweg zuziehen.
Asanriel saß da und Blickte sie an, die Decke die auf seinem Schoß lag verdeckte gerade das nötigste.
Die Sekunden zogen sich zu Minuten während Morwen Asanriel anstarrte, der mit nicht zu deutender Miene eine Katze streichelte, die so meinte sie sich sie einzubilden Wütend anstarrte.
Morwens Herz hämmerte, und bei jedem Herzschlag wurde der Druck auf ihre Kehle stärker, immer mehr hatte sie das Gefühl gleich ersticken zu müssen. Auch schien das Zimmer immer mehr zusammen zu schrumpfen und sie einzuengen. Einen kurzen Moment fürchtete sie die Panik könnte sie übermannen, doch als Asanriel ruhig und betont anfing zu Sprechen hatte es eine beruhigende Wirkung auf sie.
_„Würde es dir etwas ausmachen, diesen Raum noch einmal kurz zu verlassen, es würde mir die Möglichkeit geben mich anzuziehen, ich wäre dir sehr verbunden.“
Morwen tastete nach der Tür klinke hinter ihr.
_„K...kein Problem.“
Mit einer rasch wandte sie sich um und war mit einer einzigen fließenden Bewegung aus dem Raum verschwunden.

_„Erst dein Vater, dann Morwen…“
Asanriel kniff die Lippen zusammen und bat seine Kleidung wieder zu ihm zu kommen.
_„…Dann könnten wir jetzt auch Frühstücken gehen…“
Der junge Mann zögerte, dann runzelte er besorgt die Stirn.
_„Ich habe vergessen mich zu verwandeln…ich weiß nicht ob sie mich als ihren alten Freund erkannt hat…denn ich bin mir sicher, dass sie weiß wie der Nachtlandkönig aussieht…Oh nein, oh nein. Wenn…“
Die Katze stupste ihn sacht mit ihren Kopf an.
_Mach dir keine Sorgen, Morwen hat in dir ihren alten Freund erkannt…
Asanriel schlug die Augen nieder.
_„Erschreckt habe ich sie aber so oder so…“

Morwen stand dar und starte mit leeren Blick auf ihre Zitternden Hände.
Ihr Herz schlug immer noch viel zu Schnell, auch war der Griff um ihren Hals sowie das einengende Gefühl noch vorhanden.
Dies war wieder so ein Moment gewesen in dem die Panik fast aus ihr heraus gebrochen wäre. Die Angst hatte sich so tief in sie hineingefressen, dass es kein entkommen vor gab.
Instinktiv suchte sie nach den Waffen an ihrem Gürtel – so als wolle sie sich an ihnen festhalten - doch ihre Finger krampfen sich nur um den Stoff ihres Kleides, dass sie neuerdings trug.
An dem Abend des Tages, an dem sie von dem gelungenen Versuch Amaions zu retten zurückgekehrt war, hatte sie es aus den untiefen ihres Rucksacks hervorgeholt. Lange Zeit hatte sie unentschlossen auf dem Boden gesessen und es an sich gedrückt.
Es war ein Geschenk Tschas und für einen einfachen Spielmann war es ein sehr teures Geschenk.
Ihre Finger glitten über den Schwarzen Stoff, das Kleid war Knöchellang, hoch geschlossen, langärmelig und auch nicht sehr eng geschnitten aber dennoch betonte es ihren Körper mehr als jedes andere Kleidungsstück, dass sie sich in den letzten Jahren getraut hatte zu tragen.
Sie biss sich auf die Lippen bis sie Blut schmeckte.
War es ein Fehler gewesen?

Die Katze Strich an Asanriels Beinen vorbei.
_Du könntest ja so tun als hättest du noch einen mächtigen Kater, dann könnten wir schnell was essen und wieder verschwinden – und sie werden uns sicher in ruhe lassen, bzw. dich.
Asanriel vernahm Mentales kichern.
_Falls du dich wunderst, dass du keinen hast – ich habe mir das Recht herausgenommen deinen Körper zu entgiften…noch ein klein wenig Zeit für ins zwei wäre doch schön…
Der junge Mann bückte sich und Mara sprang in seine Arme.
_„Das wäre wunderbar…“
Er runzelte die Stirn.
_„Ich Glaube ich behalte meine natürliche Gestalt, es wird uns vielleicht ein paar Erklärungen Kosten, aber es würde die nächste Zeit sicherlich einfacher machen…“
Ein seufzen wehte durch Asanriels Kopf.
Asanriel drückte Mara fest an sich und ging auf die Tür zu.
_Warte noch eine Sekunde…
„Warum?“
_Morwen…

_ „Erlaubt sich der Herr einen kleinen Scherz?“
Tscha blickte den Mann an der, eine Hand an die Stirn gepresst, in den Schankraum stolperte.
Asanriel stolperte näher und Blickte in die Runde, die anderen schauten ihn an bis auf Morwen, die hielt den Kopf gesenkt.
_„In der Gestalt des Königs des Nachtlandes zu erscheinen ist recht geschmacklos…“
Asanriel setzte zum Sprechen an doch Morwen kam ihm zu vor, sie hielt weiterhin den Kopf gesenkt.
_„Tscha lass gut sein, dies ist Asanriels wahre Gestalt - es ist nicht wichtig wer er ist, der Orden, die Spielleute und das freie Volk haben ihn immer als einen der ihren gesehen, weil er so ist wie er ist, weil er so denkt wie wir. Weil er die Freiheit genauso liebt wie wir. Auch als ich herausfand wer er war, hat sich dies nie geändert. Es tut mir leid Asanriel, sie dachten du wärst ein Spion – nie habe ich jemanden davon erzählt, für mich änderte sich nie etwas.“
Asanriel drückte Mara noch fester an sich und starte Morwen, die den Kopf immer noch gesenkt hielt, verblüfft an.
_„Setzt dich…“
Micaya deutete befehlend auf einen freien Stuhl als Asanriel wieder stöhnte.
_ „Und was denkt ihr nun von mir?“
Amaion zuckte die Schultern.
_„Wie Morwen es sagte…es ändert sich nichts. Wir fragen dich nicht was du hier machst und du behältst die Dinge hier einfach für dich.“
Asanriel nickte und schielte gierig zum Essen, die Katze in seinen Armen Miaute fordernd.
_„Könnten wir wohl etwas zu essen bekommen – ich und diese süße Katze hier…muss das hier so hell sein, mein Schädel dröhnt“
Joreth reichte ihm grinsend den Brötchenkorb und ein großes Stück Schinken.
_„Könnte es sein, dass da jemand zu viel getrunken hat?“
_„Überhaupt nicht…“
Asanriel biss in sein Brötchen und fing dann an die Katze mit dem Schinken zu füttern.
_Gib mir mehr von dem Schinken, der ist fürchterlich lecker!
Der Gestaltwandler verkniff sich nur mit mühe als er den Gesichtsausdruck der Katze betrachtete.
Zärtlich strich er ihr durchs Fell – das Mentale schnurren, dass darauf folgte weckte in ihm den Wunsch wieder mit Mara ins Ausrüstungszimmer zu verschwinden. Aber nicht jetzt – das wäre Falsch.
_„Ihr werdet euch sicher fragen warum ich hier bin…?“
Asanriel blickte Joreth an, doch wieder war es Morwen die antwortete.
_„Amaion sagte doch gerade, du brauchst nichts zu erklären – ich würde auch nicht antworten wenn mich jemand dies fragen würde…“
Mara schleckte über seine Finger und forderte mehr Schinken.
_„Die Brötchen sind leer, Tscha könntest du Bitte noch welche aus der Küche holen?“
Micaya blickte ihn bittend an.
sprang Mara von Asanriels Schoß als der Druide Micaya ein lächeln zu warf und aufstand – bedauernd blickte Asanriel Mara nach.
_Ich bin sofort wieder da…und dann können wir hier verschwinden.
Damit verschwand sie hinter Tscha durch die Tür.
_Hoffentlich kommt sie schnell zurück, wie gern würde ich sie jetzt wieder in meinen Armen haben und…
_Das habe ich gehört!

Asanriel schrak zusammen, wie hatte Mara seinen Gedanken mitbekommen?

Dem Jungen Mann kam es, jetzt wo Mara fort war, plötzlich so vor, als würde ein Stück von ihm fehlen. Wie konnte das sein, er kannte Mara erst so kurze Zeit, doch war sie ihm so vertraut, so nah – als würde sie sich Jahre, Jahrzehnte kennen.
Es war ihm als hätte er sein ganzes Leben lang nur nach dieser Frau gesucht, aber nie gewusst was er suchte, nie gewusst das er überhaupt suchte.
Wo war sie nur hin? Wo blieb sie nur? Die anderen waren Interessant, doch viel lieber wäre er jetzt mit ihr alleine. Und was war nur mit Morwen los? Sie hatte immer noch nicht den Kopf gehoben, auch huschten nun – so bemerkte er jetzt - Amaions Blicke zu ihr hinüber. In ihnen schien eine Spur Besorgnis zu liegen.
Minutenlang herrschte schweigen, alle schienen mit sich selbst beschäftigt zu sein – niemand hatte etwas zu sagen, zu sehr lag die Müdigkeit über allem.
Dann erklang ein leises Kratzen von der Küchentür, Asanriel sprang auf – zu hastig für jemanden der eigentlich einen Kater haben sollte. Dies war ihm jetzt aber egal, instinktiv spürte er, dass es Mara war die vor der Tür stand und herein wollte.
Die Katze mit dem grünlich schimmernden Fell sprang sofort in Asanriels Arme als er die Tür öffnete. Sie rieb ihren Kopf an seinem Arm und schnurrte.
_„Ich werde mich noch ein kleinwenig hinlegen, meine Kopfschmerzen sind von wirklich unmenschlicher Stärke“
_Diesmal hast du wohl meine Gedanken gelesen…

Mara sprang von Asanriels Armen und verwandelte sich im Flug.
_„Eigentlich wollte ich etwas mit dir besprechen, aber…“
Mara zog Asanriel mit sich zum Bett und ließ sich darauf sinken.
_„…das kann noch ein wenig warten.“
Führte sie seinen Satz zu ende.
Dann trafen ihre Lippen die seinen und jeglicher Gedanke an ein Gespräch war ausgelöscht.

Mara räusperte sich.
_„Du hattest vorhin mit der reden wollen…“
Asanriel nickte, legte dann den Kopf schief und zog die Decke ein Stückchen höher, so dass nur noch Maras Kopf zu sehen war.
_„So ist es besser – sonst bin ich viel zu abgelenkt.“
Er erlaubte sich ein breites Grinsen, dann bekam seine Miene eine Spur Ernsthaftigkeit.
Der klang von Maras Stimme verzauberte ihn so, dass er sich gewaltsam daran erinnern musste sich auf das zu Konzentrieren was sie sagte um nicht den feinen Betonungen zu lauschen die klangen wie der Gesang der Lym, den man vernahm wenn man eines schönen Sommerabends, an einem einsamen Weiher saß.
_„..Ähm was hast du gesagt.“
Asanriel schaute etwas verlegen drein.
Mara verzog gespielt wütend das Gesicht und verdrehte die Augen.
_„Nicht so wichtig – du wolltest etwas mit mir bereden!“
Sanft strich er hier durchs Haar.
_„Es gibt keine Worte die beschreiben könnten was ich fühle. Ich begehre dich – doch nicht nur deinen Köper. Mein größter Wunsch ist es dich nie wieder loszulassen und mein Leben mit dir zu verbringen.“
Unwillkürlich verkrampfte Mara sich in seinen Armen, seine Worte – die doch so voller Zuneigung und Liebe waren - machten ihr Angst.
_„Ich werde immer in deiner nähe sein…höchstens eine Tür weit entfernt…“
Asanriel strich ihr über die Wange.
_„…als meine Frau, als meine Königin…“
Mara schlug die Augen nieder.
_„Ich bin nicht zum Herrschen geboren, schau mich doch an, sie würden mich nie akzeptieren. Ich habe keinen bekannten Namen vorzuweisen,… keine Familie von Rang…“
_„Das ist mir egal…“
Asanriel stockte, irgendetwas irritierte ihn in ihrem Gesicht. Er konnte es nicht einordnen – doch je länger er darüber nachdachte desto mehr kam er zu dem Schluss sich geirrt zu haben.
Er drehte sich um und blickte sich nach seiner Kleidung um, die überall verstreut lag – um nicht auf zustehen bat er sie zu ihm zu kommen. Doch kleidete er sich nicht an, sondern fing an seine Taschen zu durchwühlen.
Ein lächeln huschte über sein Gesicht als seine Hand sich um einen kleinen Gegenstand schloss.
_„Für mich bist du eine wahre Königin, meine wahre Königin“
Und damit legte er ihr eine Kette mit einem Diamantanhänger um den Hals. Mara erkannte gerade noch ein Wappen das in den hell blauen – und doch in allen Farben schimmernden –Kristall eingraviert war.
Jäh schien sich ein leuchten, dessen Ursprung sich im innersten des Kristalls lag, auszubreiten.
Mara spürte wie Wärme plötzlich ihren Körper durchfloss. Ein weiches Licht, das von überall her zu kommen schien, erfüllte den Raum. Doch so schnell wie sie aufgetaucht waren, so schnell verschwanden das Licht und die Wärme auch wieder, aber sie ließen etwas zurück – das unwillkürliche Gefühl der Vertrautheit.
Der Stein hatte sie Akzeptiert.
_„Eine wahre Königin…“
Nur einem sehr aufmerksamen Zuhörer wäre die Unsicherheit, die nun in seiner Stimme mitschwang aufgefallen.
Hatte er das richtige getan? Was wenn Mara ihn nicht so sehr liebte wie er sie und sie nicht an seiner Seite sein wollte. Er konnte sich nicht vorstellen noch einmal im leben ohne sie zu sein.
_„Asanriel…“
Maras Stimme strich zarter über ihn hinweg, als es eine Berührung je vermocht hätte.
_ „..Ich Liebe dich… doch brauche ich noch ein wenig Zeit…“
Zeit… von der ich so viel habe und du so wenig.[/i]
Mara verkrampfte sich, als sich erst das Bild einer Junge Frau, die mit gefalteten Händen, in einem offenen Grab lag und dann das Bild des Königs von Erandor in ihren Geist drängte. Meechs Partnerin war menschlich gewesen, sie hatte die Anpassung nicht überlebt…
Und der König, dessen Bild sich nun immer klarer in ihren Geist brannte, wurde so sehr von dem unermesslich großen Gewicht der Krone zu Boden gedrückt. Vor ihrem Geistigen Auge war sein Gesicht vor Anstrengung und Qual verzehrt.
Was sollte sie nur tun?
 
So, gleich mal vorwarnen:
Diese Woche wird es nichts mit nem Storyupdate.
Ich bin krank, häng im Eck und krieg keine 5 Wörter in einen sinnvollen Zusammenhang (oder so ähnlich) und am Wochenende bin ich noch auf ner Geburtstagsfeier 600 km von hier entfernt...
 
Krank sein und Geburtstagfeier feiern müssen?
Oh du arme.

Ich wünsch dir gute Besserung.
 
Es ist ein 90. Geburtstag...
Nächste Woche schreib ich das Kapitel, versprochen.
Hab schon ein klein bischen was und ein paar netter Ideen...
 
weibliche Katzen

Na wenn es ein Neunzigster ist, dann wird ja deine Gesundheit nicht so sehr in Anspruch genommen.

Veränderungen


[...] - erst als er sich von dem Gebräu – welches kaum den Namen Wein verdiente – [...]

__„Mara wird von irgendetwas in diesen Kindlichen Köperfestgehalten => kindlichen Körper festgehalten, doch ich sehe in ihr eine junge Frau. Du hast recht ich mag sie, aber auch ist sie für mich interessant – ein Lebewesen das in einem Kindlichenkörper => kindlichen Körper, nunja gefangen gehalten wird – so scheint es mir…faszinierend.“

__„Ja das bin ich – und wenn das so weiter geht, weiß jeder, dass ich hier bin.“

"Mara kam mir diesemal etwas weiblicher vor als vorher."

Mit der Spur eines Spöttischen => spöttischen Grinsens auf dem Gesicht sagte er etwas in einer fremden Sprache.

__„Mara reg dich nicht auf. Setzt dich…du siehst – sehr erschöpft aus.“

Doch was sie wirklich erschreckte, war ihre Reaktion darauf, sie war froh, dass der Umhang sie so einhüllte den nun Zitterte => zitterte sie noch mehr.

Sie war froh das Asanriel, dass Zittern in ihrer Stimme nicht wahrzunehmen schien.

Merric runzelte Stirn und musterte Mara, die suchend in dem Buch zu Blättern => blättern schien.

Asanriel stellte einen Dampfenden => dampfenden Becher vor Mara ab.

[...], ich glaube die Bücher sind eine Sammlung, die über viele Jahre entstanden, [...]

Maras Hände, die den Becher mit heißen Tee umschlossen Zitterten => zitterten so, dass sie aufpassen musste nichts zu verschütten.

Asanriel blickte sie erschrocken an, sie sah nun aus wie eine Erwachsene => erwachsene Frau.

Sie sind erst dann Material, wenn man sie zu etwas materiellen definiert… dies geschieht dadurch, dass man an sie glaubt.

Die junge Frau nickte, erleichtert stellte Asanriel fest, dass sie zwar immer noch sehr erschöpft aussah, es aber so schien als würde sie sich, doch => nach dem die Veränderung ihres Körpers abgeschlossen war, sehr schnell erholen.

Asanriel nahm immer wieder ein paar schlucke => Schlucke aus seinen Becher während er eingehend die Kratzer auf dem Tisch Musterte => musterte.



Auf Sammetpfoten

Asanriel beobachtete mir => mit Bedauern, wie die Flüssigkeit auf dem staubigen Boden versickerte.

_Die Decke ist weich... aber ich glaube, ich sollte mit => mir das darunter mal genauer ansehen...

An der Stelle, wo Mara am Tisch auf Asanriels Schos sitzt, habe ich schmunzeln müssen.

Zwei schöne Kapitel - aber Eli, du lässt nach; dein Stil war schon mal besser.
 
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