Mana- und ähnliche Probleme kommen sofort!
Der tanzende Stern
Ich bin der Festung des Wahnsinns entkommen. Sogar ohne ein Loch in die Wand zu schlagen. Obwohl sich meine Axt dazu gut eignen würde. In Verbindung mit Amok stürzen die Höllenbewohner nach nur einem Schlag in den Steppenstaub. Der Stern, der so lustig über meinem Kopf tanzt, hat allerdings die Nebenwirkung, dass meine Rüstung mich nicht mehr besser schützt als seidene Unterwäsche.
In der Hölle wird kräftig gebrannt. Nackte Frauen winden sich an brennenden Säulen, fast wie auf DSF nach Mitternacht. Der Atem der Giftfürsten brennt, sobald er ihren Rachen verlässt. Dafür brennen sie selbst aber auch, sobald das Blatt meiner Axt auf sie fällt, da stehen sie den Rittern der Verdammnis in nichts nach.
Auf der Ebene der Verzweiflung lassen mich vor allem die Manakosten des Kriegsschreis verzweifeln. 10 Mana, das ist weit mehr, als meine Kugel mit dem blauen Getränk lange aushalten kann. Wenn es viele Feinde sind, lasse ich deshalb Vichiat vorgehen, damit der den heißen Atem der Höllenfürsten aushält.
Endlich eine Abkühlung – in Izuals zerschmettertem Leichnam stoßen wir auf Wasser, das meterhoch hinaussprudelt.
WE CAN LEAVE NOW.
Jedenfalls die Ebene der Verzweiflung können wir verlassen. Nach der kleinen Quelle stoßen wir auf einen Fluss, der leider Gottes aus Lava besteht und brennt. Den höllischen Schmied brülle ich von den Beinen, und er stürzt in einen der zahlreichen Haufen aufgeschichteter Totenschädel.
Viel lästiger sind die dicken Dämonen mit den Keulen. Für allzu viel Gebrüll reicht mein Mana noch immer nicht. Ironischerweise sind schwache Manatränke nützlicher als starke – bei den starken füllt sich das Mana mit einem Schluck wieder auf, ich kann zwei Mal brüllen und wieder ist es leer. Bei den schwachen gluckert der blaue Saft die Kugel langsam wieder in die Kugel hinein, und bis er oben angekommen ist, habe ich die Chance, ein paar Mal mehr zu brüllen.
Ehre kennen die Ritter auch keine mehr, ich dafür eine neue Hotkey-Belegung. Links Amok, rechts Kriegsschrei, damit verzichte ich fast völlig auf Herumgespiele an den F-Tasten. Damit dürfen mich die Krieger des Abgrunds auch gerne umkreisen.
Im Chaos-Sanktuarium wird das Spiel härter, die Gruppen größer, und mein Trank-Gürtel leerer... Zumindest kann ich den Magiern mit einem Lächeln den Schädel spalten, während das Eiserne-Jungfrau-Feuer über meinem Kopf tanzt. Der Vergifter der Seelen ist der letzte, der in die Knie geht. Abgesehen von ihm und den beiden anderen Wächtern des Sanktuariums genügt noch immer ein Hieb für Diablos Schergen.
Der Herr des Schreckens meint, er könne mir mit seinem Feuerreifen Angst machen – weit gefehlt. Bring it on!
Trotz vieler Punkte in Vitalität knabbert der Laserstrahl arg an meinem Leben. Amok ist mächtig, aber jeder Schlag so langsam, dass ich fürchte, nicht mehr rechtzeitig aus dem Strahl hinauszukommen, wenn Diablo plötzlich die Arme nach vorne reißen und ihn feuern sollte.
Ich besiege ihn, indem ich ihm seine Seele wie einen Popel aus der Nase ziehe. Hier entlang!
WE CAN LEAVE NOW.
Auf der Reise in die Berge zerplittert mir leider mein Amok-Baby. Die neue Waffe: Der Häuptling. Die 6 Mana nach jedem Volltreffer sind ein Segen. Schade, dass das Spiel nur einen Volltreffer verbucht, wenn die Gegner in ihr Blut stürzen – aber schließlich geht es um Riki, und da sind Treffer ohne massive Blutungen der Gegner überhaupt keine. Dass die Manakosten des Kriegsschreis je Level steigen, gefällt mir gar nicht. Mittlerweile bin ich aber soweit, dass ich in einer Schrei-Dauer drei Feinde fälle, und so ist mein Mana danach fast wieder auf Höchststand.
Inzwischen lege ich mich mit Gegnern an, die nur halb so groß sind wie ich und unbewaffnet. Hiya!
Der Echsenmensch will dem tanzenden Stern folgen und bohrt seine langen Fingernägel in den Boden. Leider zielt er einen Meter daneben und ein Axthieb reißt ihn von den Füßen, bevor er die Finger wieder aus dem Boden gezogen hat.
Rikis letzter Lauf. Shenk blutet aus allen Ecken seines engen Sado-Maso-Anzugs und flüchtet aus seinem eigenartigen Nest. Doch was wäre für Riki leichter, als einer Blutspur zu folgen?
Ich habe leider, leider kein Bild davon gemacht, wie Riki in den Gräben des Eishochlandes verschwunden ist. Ich hätte Regenerationstränke mitnehmen sollen, denn irgendwann hat das Mana nicht mehr für einen Kriegsschrei gereicht, obwohl er bei einem halben Dutzend Gegner bitter nötig gewesen wäre. Ich wollte einfach das Spiel verlassen, aber habe zu spät angefangen, auf Esc zu hämmern. Ich glaube, ich habe unbewusst weitergemacht, als Riki schon gefallen war, um keinen Screenshot von seinem Ende mehr machen zu können.
Und vielleicht ist es besser so, wenn wir ihn so in Erinnerung behalten, wie er durch das Blut seiner Feinde watet, die in seinem Angesicht vor Furcht davonlaufen.
Wie geht es jetzt weiter? Ich habe vom hardcore-Spielen erst einmal genug. Am Ende hat man dann doch nur einen Startbildschirm voller vermummter Gestalten, von denen sich keine mehr in ein Spiel einklinken kann.
Danke an alle, die an mich geglaubt haben - ich habe euch wohl doch wieder enttäuscht. Aber ich suche mir auch immer die leichtesten Konzepte heraus.
Spielberichte gibt es erst einmal auch genug ohne meine. Ich hoffe, sie waren ganz angenehm zu lesen. So recht traue ich den Lesermeinungen nicht; in anderen Spielberichten zumindest sammeln sich eine Menge Heuchler. Irgendwo wurde irgendwann irgendjemandem geraten, einen Roman zu schreiben, und ich habe mich beim Lesen des Berichts wie in meiner Steuererklärung gefühlt.