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Atheismus-Slogans auf Londoner Bussen

Moin,

Mein erster Gedanke hierzu war:
Seit wann ist Atheismus einen missionarische Religion. :rolleyes:

Persönlich kann ich nicht verstehen welche genaue Motivation dahinter steht die Religiösen Menschen zum Atheismus zu bekehren.
Religion hat und trägt immernoch viel zur Bildung einer moralischen Gesellschaft mit festen ethischen Normen bei, und weiterhin ist sie ein seelischer Fixpunkt für viele Menschen.
Sie mag in unserer "modernen" Gesellschaft zwar nicht mehr zwingend nötig sein, aber trotzdem erfüllt sie immernoch diese Zwecke. Sie zu ersetzten würde wirklich unnötig Arbeit machen. (so gutes "Opium fürs Volk" ist halt selten :D )

Das schöne ist ja das sich die Religionen weitgehend von selber der Zeit anpassen und heutzutage somit (in Deutschland) weitgehend liberal sind. Konflikte lassen sich eigentlich nie Monokausal mit Religionsunterschieden begründen.

Religion ist in meinen Augen also nichts was behindert oder schadet ... sie ist höchstens ein wenig altmodisch. Aber wer sie zu brauchen meint ... der kann sie ja betreiben. Sie funktioniert auf ihre Art immernoch.

Persönlich glaub ich z.B. an das fliegende Spaghettimonster. (Die Aktion war wenigstens lustig aufgezogen)

lg
Andy
 
Andymette schrieb:
Persönlich kann ich nicht verstehen welche genaue Motivation dahinter steht die Religiösen Menschen zum Atheismus zu bekehren.

Leutz...
Es geht doch hier nicht darum gläubige Menschen zum Atheismus zu bewegen...

Sondern viel mehr darum nicht alles immer an dem Herr "Gott" fest zu machen, sondern auch mal rational zu denken.
Niemand verbietet den Glauben an diverse "(Pseydo)Götter", aber alle sollten sich auch klar machen, dass "Gott" niemanden Absolution erteilen wird/kann und das man immer auf IHN bauen bzw. hoffen kann, dass er schon alles wieder gerade biegt.
 
SirTheShadow schrieb:
Dann wohn bitte in nem Wald, denn wenn du die Kirche als Mithauptschuldigen am Holocaust darstellst, dann möchte ich darauf verweisen, dass das sekbe dann auch für nicht wenige große deutsche Industrielle gilt.

Wie Engel sagte: "in dem Regim hing fast jeder drin, der Macht, Geld und Sagen hatte."

Natürlich gab es WIderstandskämpfer, aber egal was man für eine Gruppe nuimmt, keine hat sich mit Ruhm bekleckert (seien es Kirchen, Industrielle, Studenten, Militär etc. etc.). Aber keine davon war durchgängig "böse", nahezu überall gab es Leute, die gegen das Regime angekämpft haben. ALso bitte mal realitisch bleiben hier

Dito. Auch die Mehrheit der Forennutzer hier wären - sofern sie in den ersten Jährchen des 20. Jhds geboren worden wären - in braunen Hemdchen gekleidete NSDAP-, HJ- oder BDM-Mitglieder. Dass die Kirche unverhältnismäßig mehr mit dem Holocaust zu tun hatte als andere in D operierende Organisationen/Menschen/Verbände ist stark zu bezweifeln.

Zum Topic: Läuft wohl unter dem Motto: Hauptsache Publicity ... ob gut oder mies ist zweitrangig. Man spricht zumindest davon ... q.e.d.
Ich wäre ja dafür die Sprüche in schönem Persisch auf die Busse zu klatschen, die durch Teheran fahren. Das wäre viel witziger als im schnöden pluralistischen London.
 
Bambi2 schrieb:
Dito. Auch die Mehrheit der Forennutzer hier wären - sofern sie in den ersten Jährchen des 20. Jhds geboren worden wären - in braunen Hemdchen gekleidete NSDAP-, HJ- oder BDM-Mitglieder. Dass die Kirche unverhältnismäßig mehr mit dem Holocaust zu tun hatte als andere in D operierende Organisationen/Menschen/Verbände ist stark zu bezweifeln.

Zum Topic: Läuft wohl unter dem Motto: Hauptsache Publicity ... ob gut oder mies ist zweitrangig. Man spricht zumindest davon ... q.e.d.
Ich wäre ja dafür die Sprüche in schönem Persisch auf die Busse zu klatschen, die durch Teheran fahren. Das wäre viel witziger als im schnöden pluralistischen London.

Klingt ja super, aber dann wird der Bus in den nächsten 2 Stunden in die Luft fliegen ^^.

Mal im Ernst: Wenn überall mistige Werbung für Religion rumhängt, wird etwas für die Gegenseite wohl in Ordnung gehen.

Was aus einem Menschen wird hängt hauptsächlich von seiner Prägung in der Kindheit ab, wie Bambi2 schon sagte. Das ist ja gerade das schlimme. Kleine Kinder werden schön indoktriniert und bei den meisten klappt es auch, sodass genau diese selbst keine Wahl haben ob sie den rationalen oder den wirklichkeitsfremden Weg einschlagen.

Besonders die katholische Kirche braucht sich, was die Opferzahlen angeht, die sich verursacht hat, vor niemandem zu verstecken :rolleyes:.

Wenn alle Menschen von Indoktrination verschont bleiben würden und man sie vernünftig bildet, erledigt sich Religion von selbst, da sie mit den echten Bedürfnissen des Menschen nichts gemein haben. Es entsteht nur Leid und Religion wird als schöner unwiderlegbarer Grund vorgeschoben.

@andymette

Haste Marx gelesen oder ist das Zitat bekannter als ich dachte? ;)
 
prospecial schrieb:
(...)
@andymette

Haste Marx gelesen oder ist das Zitat bekannter als ich dachte? ;)

1. das zitat ist ziemlich bekannt
2. ist das zitat in dieser form iirc von lenin. marx nannte die religion meines wissens "opium des volks"
 
prospecial schrieb:
Klingt ja super, aber dann wird der Bus in den nächsten 2 Stunden in die Luft fliegen ^^.

Mal im Ernst: Wenn überall mistige Werbung für Religion rumhängt, wird etwas für die Gegenseite wohl in Ordnung gehen.

Was aus einem Menschen wird hängt hauptsächlich von seiner Prägung in der Kindheit ab, wie Bambi2 schon sagte. Das ist ja gerade das schlimme. Kleine Kinder werden schön indoktriniert und bei den meisten klappt es auch, sodass genau diese selbst keine Wahl haben ob sie den rationalen oder den wirklichkeitsfremden Weg einschlagen.

Besonders die katholische Kirche braucht sich, was die Opferzahlen angeht, die sich verursacht hat, vor niemandem zu verstecken :rolleyes:.

Wenn alle Menschen von Indoktrination verschont bleiben würden und man sie vernünftig bildet, erledigt sich Religion von selbst, da sie mit den echten Bedürfnissen des Menschen nichts gemein haben. Es entsteht nur Leid und Religion wird als schöner unwiderlegbarer Grund vorgeschoben.

@andymette

Haste Marx gelesen oder ist das Zitat bekannter als ich dachte? ;)

Die Phrase "Die Religion ist das Opium des Volkes" sollte jeder kennen, der halbwegs ordentlichen Religions-, Philosophie- oder Ethikunterricht besucht hat.
Müsste schon von Marx sein ... Lenin wurde ja gut 60 Jahre nach Marx geboren und hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Schriften von Letztgenanntem gelesen. ^^

Was die Indoktrinierung und Missionierung von Kindern angeht, kannst du wohl beruhigt sein. Im Vergleich mit diversen anderen Glaubensgemeinschaften ist die heutige katholische/protestantische Kirche sehr harmlos.
Ich bin zwar kein hostiengeiler Kirchgänger, Piusbruder oder Hohepriester - trotzdem aber getauft und im Moment nicht unbedingt gewillt von der Kirche auszutreten.
Als extrem ungebildet und wirklichkeitsfremd würde ich mich auch nicht bezeichnen - vielleicht leicht prollig bis asozial - aber immerhin hab ich mein Staatsexamen geschafft. Ich seh das eher so: Kritik an der Kirche ist durchaus hilfreich, damit einige der erzreaktionären Kreuzritter rausgeschaufelt werden, trotzdem ist die Kirche nicht nur schlecht und Agnostiker und Atheisten sind nicht per se gebildeter und weniger irrational.
Unser alter Adolf war ja auch trotz Taufe völkisch-rassischer Esoteriker und betrachtete die Kirche eher als Mittel zum Zweck bzw. leicht störend.
Fazit:
blasphemy.jpg
 
Wow, ganz schön viel Resonanz hier :)

@TomGrenn: Ich glaube nicht, dass Atheismus sich dadurch definiert, dass man nichts hat, an das man glaubt. Das wäre dann schon Nihilismus und der lässt sich praktisch nicht leben, behaupte ich mal. Ein Atheist glaubt eher daran, dass sich Leben ohne höhere Mächte leben und (bedingt) erklären lässt, er glaubt an das natürliche und an den Mensch. Das ist auf gewisse Weise auch eine Art des Glaubens. Auch die Wissenschaft ist zwar rational und extrem (selbst)kritisch, aber manche Grundaussagen müssen einfach geglaubt werden. Man kann sie nie beweisen, egal wie oft sich die Ergebnisse bestätigen. Ich kann nie wissen, ob ein Stein den ich gleich fallen lass auf den Boden fällt, bis ichs probiert habe. Das ist natürlich nicht die gleiche Art Glauben wie ihn Religionen ausüben, klar.

Zur Indoktrinierung: Ich glaube, wir bekommen garnicht mit, wie sehr uns eine kindliche Indoktrinierung prägt. Die von Religionen gepredigten Aussagen sind teilweise dermaßen krass, dass wir vergleichbare Dinge, die wir im Erwachsenenalter hören würden, als lächerlicher Schwachsinn abtun würden. Aber jeder, egal ob gläubig oder nicht, ist in gewisser Weise gegen solche Dinge abgestumpft, was die Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht. "Ich bin zwar nicht gläubig, aber respektier jeden Glauben!" Und wenn jemand ankommt, der steif und fest behauptet, an Ufos zu glauben...
 
TomGrenn schrieb:
Aber mit einem zu streiten, der absolut mit keinem Sport etwas anfangen kann...

Es gibt witzigere, aufschlussreichere und wichtigere Themen, über die man sich streiten kann, als Gott. Es gibt auch nützlichere Dinge, an die man glauben kann, als Gott. Aber Religionen oder gar Diskussionen da drüber? Ressourcenverschwendung und Egopflege vom feinsten, vom bad karma mal abgesehen.
 
Deaddy schrieb:
Es gibt witzigere, aufschlussreichere und wichtigere Themen, über die man sich streiten kann, als Gott. Es gibt auch nützlichere Dinge, an die man glauben kann, als Gott. Aber Religionen oder gar Diskussionen da drüber? Ressourcenverschwendung und Egopflege vom feinsten, vom bad karma mal abgesehen.

Deshalb posten wir jetzt PICS!!11

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Respect.gif


prayers.png
 
Du hast mich überzeugt, zumindest witzig kann es sein. :>
 
Wenn die einen schreiben:
"Jesus lebt" oder "Gott ist toll", dann regt sich keiner auf.
Wenn andere schreiben:
"Möglicherweise gibt es keinen Gott", dann ist der Skandal da.

Ist doch eher entlarvent, wie allergisch christliche Organisationen darauf reagieren, oder?

In diesem Sinne:


(OK, schwarz auf fast schwarz ist es nicht gut zu erkennen ;) )
 
@HopPeL: Das war das, was ich mit dem gewöhnen meine. Man begnet überall irgendwelchen religiösen Sprüchen und empfindet das als ganz normal. Ist auch kein Wunder, dass die Gegenkampagne zu dem Bus nicht sagt "Es gibt höchstwahrscheinlich einen Gott", sondern "Es gibt ganz sicher einen Gott"..


science.PNG
faith.PNG
 
Bambi2 schrieb:
Die Phrase "Die Religion ist das Opium des Volkes" sollte jeder kennen, der halbwegs ordentlichen Religions-, Philosophie- oder Ethikunterricht besucht hat.
Müsste schon von Marx sein ... Lenin wurde ja gut 60 Jahre nach Marx geboren und hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Schriften von Letztgenanntem gelesen. ^^

"Die Religion ist das Opium des Volkes" ist wie gesagt von Marx. Lenin hat die Phrase leicht verändert als "Die Religion ist das Opium für das Volk" verwendet.
 
FbF-Mika schrieb:
Wow, ganz schön viel Resonanz hier :)

@TomGrenn: Ich glaube nicht, dass Atheismus sich dadurch definiert, dass man nichts hat, an das man glaubt. Das wäre dann schon Nihilismus und der lässt sich praktisch nicht leben, behaupte ich mal.
Okay, da hast du recht - das habe ich wohl zu scharf formuliert.
Ein Atheist glaubt eher daran, dass sich Leben ohne höhere Mächte leben und (bedingt) erklären lässt, er glaubt an das natürliche und an den Mensch.
Und das ist meiner Meinung nach zu schönfärberisch formuliert: ein Atheist kann aus moralischen Grundsätzen - die nicht zwangsläufig aus einer Religion stammen müssen - sich ein Regelwerk zusammenbasteln, nach dem er persönlich meint, dass alles klappen müsste. Aber "an den Menschen" oder an "das Natürliche" glauben - sorry, das kann er nicht. Er weiß, dass es den Menschen gibt. Er weiß, dass es Naturgesetze gibt. Das ist Wissen und kein Glauben.
Wobei - er kann dies tun. Viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass einfach aus Bequemlichkeit kein konkreter / persönlicher Glaube entwickelt wird / wurde, da man sonst Konsequenzen daraus ziehen müsste, wenn man ehrlich zu sich ist (wohlgemerkt, viele "Gläubige" tun genau das Gleiche - da ändert auch die Taufe oder sonstwas nichts daran). In den allermeisten Fällen wird wohl ein diffuses "sei ein guter Mensch und dann passt das schon" - Schema kreiiert, jedoch ohne die Konsequenz, die ein ernsthafter Glaube an ein höheres Wesen mit sich bringen würde. Ohne "Aufpasser" gibt es eben auch keine "Fehltritte", nur private Abweichungen von einer sich selbst auferlegten Regel.

Das ist auf gewisse Weise auch eine Art des Glaubens.
Wie gesagt, Atheismus ist kein Glaube. Da redet man sich was schön.
Auch die Wissenschaft ist zwar rational und extrem (selbst)kritisch, aber manche Grundaussagen müssen einfach geglaubt werden. Man kann sie nie beweisen, egal wie oft sich die Ergebnisse bestätigen. Ich kann nie wissen, ob ein Stein den ich gleich fallen lass auf den Boden fällt, bis ichs probiert habe. Das ist natürlich nicht die gleiche Art Glauben wie ihn Religionen ausüben, klar.
Wieder ein klein wenig fehlformuliert. Es gibt Wissenschaftsglaube, okay, aber der besagt, dass die Wissenschaft schon alles richten wird.
Aber der Abschnitt gerade eben spricht ja nicht vom Wissenschaftsglauben, sondern von der Wissenschaft als Glauben an sich. Und das ist falsch. Wissenschaft bedeutet Wissen. Wenn der Stein losgelassen wird, ist es ganz egal, was ich glaube. Ich weiß aufgrund wissenschaftlich gefundener Naturgesetze, dass er in einem Gravitationsfeld sich beschleunigt. Wenn er dann tatsächlich fällt, bestätige ich keinen Glauben, sondern Wissen. Falls er nicht fällt, kann ich nüchtern die Rahmenbedingungen mit dem Naturgesetz vergleichen und gegebenenfalls eine neue These aufstellen. Ohne in Wunderglauben verfallen zu müssen, ohne das bisherige Naturgesetzt anzuzweifeln - allenfalls eine Erweiterung einbringen, ist das, was man als Wissenschafttler dann tun kann.

Zur Indoktrinierung: Ich glaube, wir bekommen garnicht mit, wie sehr uns eine kindliche Indoktrinierung prägt. Die von Religionen gepredigten Aussagen sind teilweise dermaßen krass, dass wir vergleichbare Dinge, die wir im Erwachsenenalter hören würden, als lächerlicher Schwachsinn abtun würden. Aber jeder, egal ob gläubig oder nicht, ist in gewisser Weise gegen solche Dinge abgestumpft, was die Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht. "Ich bin zwar nicht gläubig, aber respektier jeden Glauben!" Und wenn jemand ankommt, der steif und fest behauptet, an Ufos zu glauben...
... dann hat man das gleiche Recht, diesen Glauben als Irrglauben abzutun, wie z.B. den Glauben an Allah, an Buddah, an Scientology
an die Unfehlbarkeit des Papstes
an das FSM
an die Rüsselziege, das Ampelbein, den Schließbrutzel (welcher hiermit ehrfurchtsvoll gegrüßet sei)
...
An UFOs zu glauben ist übrigens wohl kein Glaube oder gar eine Religion im herkömmlichen Sinne, sondern wohl eher die Vorstellung, dass es etwas Unentdecktes und dennoch real Greifbares / Materielles in unserem Universum gibt, das bloß noch nicht wissenschaftlich bewiesen wurde. Die Wissenschaftler glauben ja auch an die Weltformel :D .

Noch was zur Indoktrinierung: sicher hast du Recht, mir z.B. ist diese sicher existierende Indoktrinierung noch nicht (störend) aufgefallen. Wobei ich für meinen Teil ziemlich sicher bin, dass eine Entwicklung zum mündigen Menschen ohne jeglichen Einfluss von außen, ohne überlieferte Werte oder ähnliches unsere Gesellschaft schlechter dran wäre.

Deaddy schrieb:
Es gibt witzigere, aufschlussreichere und wichtigere Themen, über die man sich streiten kann, als Gott.
Ich habe noch nicht gehört, dass Gott jemals bewusst als witziges Streitthema ausgesucht worden wäre :confused: . Aufschlussreichere Themen gibt es allemal, zumal es sich bei Gott - wie inzwischen anerkannt - um ein theologisches und kein wissenschaftliches Thema handelt. Aber wichtigere Themen? Also entweder glaubt man an Gott, dann gibt es kein wichtigeres Thema - aber man braucht ja nicht immerwährend darüber diskutieren. Glaubt man nicht an Gott - tja, Pech gehabt. Aber okay, wer nicht an Gott glaubt, hat von sich aus sicher keinen Bedarf, darüber zu diskutieren.
Es gibt auch nützlichere Dinge, an die man glauben kann, als Gott.
Glauben sollte nach meinem Kenntnisstand nicht mit einem Nutzen verbunden sein. Na klar, glaub' an Gott und du kriegst den ersten Preis nach dem Tod oder so. Aber wenn wir gerade so schön über die Katholiken gelästert haben - hat da nicht ein gewisser Luther was verlauten lassen von wegen "Gottes Reich kann nur durch Gottes Gnade erlangt werden"? Gibt's da nicht sogar 'ne Stelle, wo dieser Jesus in einem Gleichnis andeutet, dass alle Gotteshausbesuche und Opfergaben keine Platzreservierung im Himmel erwirken können? Von dem her dürfte ein Glaube nur den Nutzen haben, dass man mit beruhigter Gewissheit durch das Leben laufen kann. Und das kann jeder (ernsthafte) Glaube leisten, egal ob das verehrte höher Wesen Gott, Allah oder FSM heißt. Andere nützliche Glaubensobjekte fallen mir nicht ein. Rolex? Ferrari? 1.FC. Köln? Wie soll da der Glauben aussehen?
Nun gut, reden wir vom Nutzen. Zwei Möglichkeiten:
a) es gibt keinen Gott. Der Glaube führt (idealerweise) zu einem einigermaßen anständigen Lebenswandel, aber die Zeit für Gottesdienste, Gebete und so weiter sind für'n Ar... . Ob man jetzt aber die "verlorene" Zeit ohne einen Glauben automatisch "nützlicher" verbracht hätte, ist sowas von Zufall... Schadet also wohl im Großen und Ganzen nicht besonders.
b) es gibt einen Gott. Da stellt sich eigentlich nicht die Frage nach der Sinnhaftigkeit...

Aber Religionen oder gar Diskussionen da drüber? Ressourcenverschwendung und Egopflege vom feinsten, vom bad karma mal abgesehen.
Mit Karma kenn' ich mich nicht so aus, da muss wohl eine andere Fraktion ran. Aber Egopflege?
Das ist doch genau das, worum es sich bei der Religion handelt! Jetzt kommen wir doch noch mal zum Nutzen.
Religion ist doch letzten Endes das Streben des kleinen Mannes nach dem eigenen, privaten Glück. Nächstenliebe ist ja schön und gut, aber mal ehrlich, der kleine Mann will das große Los ziehen, die lebenslange Ungerechtigkeit ausgebügelt sehen, will ins Paradies. Überspitzt betrachtet sind die Christen nur so menschenlieb, weil sie sich davon einen Platz im Himmel versprechen. Mann, sind die egoistisch. Haben wohl die Bibel nicht verstanden.

Und wenn wir hier schon von Egopflege reden, die Atheisten sind in dem Punkt ja wohl ebenso ganz weit vorne.
"Ich bin so aufgeklärt, ich lass mir doch keine Kindermärchen erzählen, mit meinem Intellekt könnt ihr mir solche Ammenmärchen nicht weismachen,.." als Grund, nicht an Gott zu glauben, ist doch auch Egopflege. Wenn die Atheisten beweisen könnten, dass es Gott nicht gibt, dann hätten sie auch noch diesbezüglich Recht von wegen geistige Überlegenheit. Aber bisher...
Da ist es doch viel bescheidener zuzugeben, dass man als Mensch eben nicht alles wissen kann und viel mutiger, sich öffentlich zu einem (unbewiesenen) Gott zu bekennen.
 
TomGrenn schrieb:
Na klar, glaub' an Gott und du kriegst den ersten Preis nach dem Tod oder so.

Ja...und 47 Jungfrauen...

TomGrenn schrieb:
Wenn die Atheisten beweisen könnten, dass es Gott nicht gibt...

Irgendjemand sagte mal...

"Das Nichtvorhandensein eines Beweises, ist nicht der Beweis des Nichtvorhandenseins"

Aber trotzdem gibt es keinen Gott...
Ist doch nur ein "Klammern am letzten Strohhalm" um nicht in der unendlichen Dummheit und Selbssucht der Menschheit zu ertrinken...
 
Hab u.a. darüber meine Facharbeit geschrieben... sowohl Judentum(damit auch Christentum) alsauch Islam haben ihre Wurzeln nachweisbar im Zoroastrismus...

Ist zwar OT im OT, aber würde mich interessieren wo du die sicheren Quellen gefunden hast, die das Nachweisen. Auch gern per PN, würde mich interessieren, weil bisher war mir eher bekannt, dass nur gewisse Gemeinsamkeiten herrschen und manche Dinge übernommen wurden.
 
Danke für die ausführliche Antwort ;)

TomGrenn schrieb:
Okay, da hast du recht - das habe ich wohl zu scharf formuliert.
Dann sind wir uns ja einig.
Und das ist meiner Meinung nach zu schönfärberisch formuliert: ein Atheist kann aus moralischen Grundsätzen - die nicht zwangsläufig aus einer Religion stammen müssen - sich ein Regelwerk zusammenbasteln, nach dem er persönlich meint, dass alles klappen müsste. Aber "an den Menschen" oder an "das Natürliche" glauben - sorry, das kann er nicht. Er weiß, dass es den Menschen gibt. Er weiß, dass es Naturgesetze gibt. Das ist Wissen und kein Glauben.
Wobei - er kann dies tun. Viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass einfach aus Bequemlichkeit kein konkreter / persönlicher Glaube entwickelt wird / wurde, da man sonst Konsequenzen daraus ziehen müsste, wenn man ehrlich zu sich ist (wohlgemerkt, viele "Gläubige" tun genau das Gleiche - da ändert auch die Taufe oder sonstwas nichts daran). In den allermeisten Fällen wird wohl ein diffuses "sei ein guter Mensch und dann passt das schon" - Schema kreiiert, jedoch ohne die Konsequenz, die ein ernsthafter Glaube an ein höheres Wesen mit sich bringen würde. Ohne "Aufpasser" gibt es eben auch keine "Fehltritte", nur private Abweichungen von einer sich selbst auferlegten Regel.
Die (materialistische) Aussage "Alles im Universum lässt sich durch Naturgesetze erklären, man muss sie nur finden." ist aber kein bewiesenes und gesichertes Wissen. Auch ein ideologiefreier Wissenschaftler wird das nicht behaupten. Er wird vielleicht sagen: "Alles was außerhalb des Bereichs der Wissenschaft liegt, lässt sich nicht wissenschaftlich behandeln. Also macht es keinen Sinn, die Frage zu stellen, ob es etwas außerhalb des Bereichs der Wissenschaft gibt. Ich glaube aber, dass dem nicht so ist. Dieser "Glauben" ist dadurch begründet, dass sich bisherige "übernatürliche" Phänomene immer durch neu aufgestellte Hypothesen haben klären lassen." Der Begriff Glauben ist vielleicht zu sehr mit der Religiosität verknüpft, natürlich ist das nicht das gleiche.
Was die Bequemlichkeit angeht, stimm ich dir uneingeschränkt zu. Natürlich gibt es viele "Atheisten" die sich aus Bequemlichkeit keine Gedanken machen.. Genauso auch Gläubige. Aber wenn du das pauschalisierst, tust du damit vielen unrecht. Was die Fehltritte angeht: Es gibt durchaus Ethiken, die ohne höhere macht auskommen. Kants Gewissens/Pflichtethik ist die wohl bekannteste. Dort wird die moralische Instanz eben von außen nach innen verlegt, das ist, was ich mit "Glauben" an den Menschen meine. Ich finde den Gedanken, nur moralisch zu leben, weil man ständig beobachtet wird und am Ende doch in die Hölle kommt im übrigen extrem verwerflich und verlogen. Da ist ein Handeln nach der eigenen Moral doch deutlich ehrlicher..

Wie gesagt, Atheismus ist kein Glaube. Da redet man sich was schön.
ok, nicht im herkömmlichen Sinne.. Ich versuch ja, dir zu vermitteln, was ich damit meine. ;)
Wieder ein klein wenig fehlformuliert. Es gibt Wissenschaftsglaube, okay, aber der besagt, dass die Wissenschaft schon alles richten wird.
Aber der Abschnitt gerade eben spricht ja nicht vom Wissenschaftsglauben, sondern von der Wissenschaft als Glauben an sich. Und das ist falsch. Wissenschaft bedeutet Wissen. Wenn der Stein losgelassen wird, ist es ganz egal, was ich glaube. Ich weiß aufgrund wissenschaftlich gefundener Naturgesetze, dass er in einem Gravitationsfeld sich beschleunigt. Wenn er dann tatsächlich fällt, bestätige ich keinen Glauben, sondern Wissen. Falls er nicht fällt, kann ich nüchtern die Rahmenbedingungen mit dem Naturgesetz vergleichen und gegebenenfalls eine neue These aufstellen. Ohne in Wunderglauben verfallen zu müssen, ohne das bisherige Naturgesetzt anzuzweifeln - allenfalls eine Erweiterung einbringen, ist das, was man als Wissenschafttler dann tun kann.
Hast du schonmal ein Gravitationsfeld gesehen? Schonmal ein Selbstfindungsgespräch mit einem Photon geführt? ("Sammal, bisu nu ne Welle oder n Teilchen?" "Ach ich weiß auch nich, beides irgendwie.. Voll die Identitätskrise..") Das sind alles Arbeitshypothesen, die als wahr hingenommen werden müssen, weil ansonsten ein wissenschaftliches Arbeiten unmöglich wäre. Du kannst eine These noch so oft beweisen, du weißt nie objektiv, ob sie wahr ist. Klar, wir bezeichnen wissenschaftliche Errungenschaften trotzdem als wissen, was ja auch sinnvoll ist. Ich würde auch nie auf die Idee kommen, aus solchen Überlegungen den Schluß zu ziehen, Wissenschaft und Glauben gleichberechtigt auf eine Stufe zu stellen. Ich halte mich dann doch lieber an experimentell bestätigte Fakten, auch wenn Sie auf Hypothesen beruhen. Klar, ein Richard Dawkins wird sich trotzdem mit Zähnen und Klauen wehren (Ganz Darwins Rottweiler eben :D). Aber die einzig wahre, objektive Wahrheit gibt es eben nicht. Das halte ich für wissenschaftliche Hybris. Insofern kann man allenfalls "glauben", dass es sie gibt.
... dann hat man das gleiche Recht, diesen Glauben als Irrglauben abzutun, wie z.B. den Glauben an Allah, an Buddah, an Scientology
an die Unfehlbarkeit des Papstes
an das FSM
an die Rüsselziege, das Ampelbein, den Schließbrutzel (welcher hiermit ehrfurchtsvoll gegrüßet sei)
...
An UFOs zu glauben ist übrigens wohl kein Glaube oder gar eine Religion im herkömmlichen Sinne, sondern wohl eher die Vorstellung, dass es etwas Unentdecktes und dennoch real Greifbares / Materielles in unserem Universum gibt, das bloß noch nicht wissenschaftlich bewiesen wurde. Die Wissenschaftler glauben ja auch an die Weltformel .

Noch was zur Indoktrinierung: sicher hast du Recht, mir z.B. ist diese sicher existierende Indoktrinierung noch nicht (störend) aufgefallen. Wobei ich für meinen Teil ziemlich sicher bin, dass eine Entwicklung zum mündigen Menschen ohne jeglichen Einfluss von außen, ohne überlieferte Werte oder ähnliches unsere Gesellschaft schlechter dran wäre.
Klar hat man das Recht, mir gehts nur um die gesellschaftliche Akzeptanz gewisser abstruser Glaubenssätze... *sich den Grüßen an den Schließbrutzel ehrfurchtsvoll anschließ*
Klar ist Ufoglauben keine Religion, ich halte es auch für wahrscheinlich, dass es außerirdisches Leben gibt. Aber trotzdem wird dich der Durchschnittsbürger verständnisloser anschauen, als wenn du von Marias jungfräulicher Empfängnis redest..
Das ist ja das schlimme, man merkt sie garnicht so recht, aber sie ist trotzdem da (Wobei wir wieder bei der AKzeptanz des Glaubens wären..)
Klar muss es Werte geben. Aber das geht einfach auch ohne Religion.. Es ist definitiv nicht der verdienst der Religion, dass es moralische Werte gibt, das halte ich für eine Anmaßung sondergleichen... Ich glaube nicht, dass atheistisch erzogene Kinder schlechtere Menschen sind.

So, das war jetzt alles etwas lang, sorry.. Ich hoffe, ich konnte dir meinen Standpunkt ein bisschen näher bringen. ;)
 
FbF-Mika schrieb:
Danke für die ausführliche Antwort ;)
Gern geschehen, ebenfalls vielen Dank :)
[...] So, das war jetzt alles etwas lang, sorry.. Ich hoffe, ich konnte dir meinen Standpunkt ein bisschen näher bringen. ;)
Aber es zu lesen hat sich gelohnt. Und deinen Standpunkt kann ich nur bestätigen; es freut mich, dass hier noch mehr als nur Hexenverbrennung, Nationalsozialismus und erzkonservative Päpste auftaucht und sinnvoll diskutiert werden kann.

Damit es noch einen eindeutigen topic-Bezug hat:
es ist schon merkwürdig, wie schwer sich das Fußvolk der großen Religionen (wozu ich mich auch zähle) mit einem eindeutigen Bekenntnis zu ihrem Glauben tut. Und wie leicht religionskritischen Kommentaren beigepflichtet wird, obwohl es nicht ersichtlich ist, was die jeweilige kritisierte Religion den einzelnen Kritisierenden angetan hat.
Nicht, dass die Kirchen nicht genug Angriffsflächen bieten würden oder gar eine reine Weste hätten, o nein. Aber die Begeisterung am Schimpfen und Wettern ist schon erstaunlich.
 
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