Ich hab jetzt beide Teile der Kolumne gelesen und muss euch beiden erst mal ein Lob aussprechen, dafür, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, eure Pro's und Contra's zu RoS zu erläutern und dass ihr das sehr gelungen und lustig präsentiert.
Ich bin alles in allem eher bei DanaScully, muss aber, gerade wenn ihr absolut entgegengesetzter Meinung seit, mein eigenes Urteil bilden, wenn ich das Spiel spiele. Das ist anders nicht zu bewerten.
Thema "Schwierigkeitsgrad runtersetzen": DanaScully spielt HC, da will man erst mal, dass der Char am Leben bleibt, bevor man weiter schaut. In SC geht man schneller auf einen höherern Schwierigkeitsgrad und erfreut sich wohl mehr am anspruchsvollen Gameplay.
Thema Spezialbuilds: Die gibt es auch in D3 Classic. Ich spiele zur Zeit hauptsächlich als DH und habe sechs verschiedene Aufgaben für diesen Char:
- Kleine Chars von Freunden hochleveln
- Standard Akt 1-Runs
- Akt 3 Keyruns
- Kryptruns
- Keyruns in Akt 2 solo
- Über-Runs
Ich hab für jede dieser Aufgaben eine andere Skillung und teilweise auch unterschiedliches Equipp. Das Problem in D3 ist eher, dass es zu wenige Aufgaben gibt, die unterschiedlichen Skillungen ihren Sinn geben, da zu wenige Dinge attraktiv sind.
Thema Steiler Schwierigkeitsgrad: Wenn der Content des Spiels erst nach längerer Zeit bezwingbar sein soll, geht das in einem Diablo nur über einen steilen Anstieg der Schwierigkeit, da man sich sonst zu leicht durchmogeln kann. Das Releaseinferno war so designed aber die etwas älteren unter uns werden sich erinnern, wie unangenehm und frustrierend sich das anfühlt

. Da bleibt die Frage, ob ein Diablo denn überhaupt schwierig sein muss.
Eine andere Möglichkeit, das Spiel schwierig zu gestalten ist Bosse einzubauen, die nur durch gute Koordination überhaupt bezwingbar sind. Ich denke da an die olle Taktik, mit der man Rakanoth als DH oder Wiz besiegen konnte, wenn man die Teleportattacke eigentlich nicht überleben- und seinen Nahkampfschaden auch nicht tanken konnte. Viele Spieler empfinden sowas aber als cheesy, wenn man einen Gegner nicht outgearen kann und zu solchen Tricks greifen muss.
Wer es nicht kennt:
Rakanoth Wizard Solo Diablo 3 - YouTube
Thema PvP: Ich denke, Blizzard hat den Mund vor Release zu voll genommen und den Entwicklungsaufwand für ein gutes PvP unterschätzt. Der Aufwand lohnt wahrscheinlich nicht, da zu wenige Spieler große Fans von PvP sind. Ich wage zu behaupten: Das PvP, dass sich viele erwünscht haben, wird nie in D3 zu sehen sein.
Allgemein: Olaf bringt auf den Punkt, was Blizzard hätte tun sollen, um ein gutes D3 zu entwickeln und es klingt so einfach und nachvollziehbar: Man nimmt D2, bügelt die offensichtlichen Mängel des Spiels aus (und das hat man in D3 sehr gut gemacht!); setzt aber im Nachfolger auf gute altbewährte Systeme, getreu dem Motto „Never change a running System“. Mit D3 bügelte nicht nur die Schwächen von D2 aus, sondern machte die starken Inhalte gleich mit platt

.
Über den Handel wurde schon viel geschrieben und ich kann persönlich nur hoffen, dass das letzte Wort vor Release da noch nicht gesprochen wurde.
Movementspeed: Ich finde den Cap eigentlich sehr gut. Da das Maximaltempo für den Geschmack vieler zu langsam ist, haben Skills, die die Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen erst ihre Daseinserechtigung. Wäre das Cap höher, wären diese Skills wiederum sinnlos.
Releaseversion: Es gab für D3c auch einen Prereleasepatch. Version 1.0.0 haben wir im Laden gekauft aber nie gespielt, da bereits vor Release Patch 1.0.1 aufgespielt wurde. Die Option hat Blizz für RoS natürlich auch und bei der langen Mängelliste vermute ich, dass man sie erneut ziehen muss.