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Volksentscheid über Gentechnik

Die Pflanzen schützen sich auch ohne uns vor Schädlingen indem sie selber Pestizide herstellen. Die natürlichen Pestizide können dann gerne mal mit der mehrfachen Konzentration der künstlichen Pestizide im Endprodukt vorliegen.

Bestes Beispiel hier ist die Tabakpflanze, Nicotiana tabacum. Das Gewächs stellt das höchst potente Gift Nikotin her, das eigentlich als Fraßgift und hier v.a. als Insektizid dient. Witzigerweise hat Nikotin in geringer Dosis eine stimulierende Wirkung auf Neurotransmitter-Rezeptoren in Wirbeltiersynapsen.
Der Mensch führt sich daher bewußt geringe Vergiftungen beim Zigarettenkonsum zu und züchtet gezielt Tabak"rassen", die besonders viel "Gift" enthalten.

Also lieber keine Zigaretten essen ... :ugly:
 
Ach was is das nich niedlich?

Die gemeine Angst der Öffentlichkeit vor allem was "künstlich", "chemisch" oder "genverändert" ist.

"Sind da Gene drin? Dann ess ich das nicht." :D

Was glaubt ihr eigentlich, warum wir so große Tomaten haben, warum unsere Hühner jeden Tag Eier legen, unsere Kühe Milch geben wie blöd, die Ähren am Getreide so fette Körner haben? Weil die das für ihre eigene Fortpflanzung brauchen? Weil das "von der Natur so vorgesehen" ist?

Nein, weil Generationen von Menschen immer gezielt die Mutationen(!) zur Fortpflanzung genutzt haben, die den meisten Ertrag brachten. Auch bekannt als gezielte genetische Auslese. Und weil die so gedüngt und gefüttert wurden/werden, dass sie den Ertrag auch raushauen können.

Nur manipulieren wir Gene inzwischen viel, viel präziser (hauptsache weil wir wissen was das überhaupt ist...)

Und wir kippen nicht mehr Kuhscheiße auf die Felder, weil wir aus Erfahrung wissen, dass dann das Getreide besser wird, sondern weil wir den Wirkstoff exakt isoliert haben und auch wissen warum er so funktioniert.
Ist das Chemie? Klar. War es aber immer schon.

Aber nein, der Durchschnittsdeutsche hat Angst. Schreckliche o.o

Auch vor Atomen, Atome dürfen auch nirgendwo drin sein :D


Biosiegel sind in erster Linie mal Verbraucherverarsche.


Hmm das kann man aber nicht so stehen lassen, denn du unterschlägst den entscheidenden Unterschied.
Züchtung und Selektion wird seid tausenden von Jahren durchgeführt und hat dazu geführt, dass bestimmte Früchte überhaupt erst genießbar sind. ( Zum Beispiel die Wassermelone )
Daran ist überhaupt nichts auszusetzen.

Jetzt aber zu sagen, dass man durch Gentechnik die Gene einfach präziser manipulieren kann ist einfach falsch.
Der wichtigste Unterschied zur Züchtung ist nämlich, dass durch Gentechnik artfremde Gene eingebracht werden können.
Das heißt, dass im Mais zum Beispiel Gene aus Pilzen eingebracht werden können, die ihn widerstandsfähiger gegen bestimmte Umweltbedingungen machen.



Im Übrigen möchte ich dazu anmerken, dass es auch ohne Gentechnik möglich ist Pflanzen in sehr kurzer Zeit gezielt zu züchten.
Nämlich durch Tilling (http://www.stuttgarter-zeitung.de/s...chtet-alternative-zur-gruenen-gentechnik.html)
 
Im Übrigen möchte ich dazu anmerken, dass es auch ohne Gentechnik möglich ist Pflanzen in sehr kurzer Zeit gezielt zu züchten.
Nämlich durch Tilling (http://www.stuttgarter-zeitung.de/s...chtet-alternative-zur-gruenen-gentechnik.html)

Ist auch interessant. Hier wird TILLING als total ungefährlich, klassische Gentechnik (Erzeugung transgener Organismen) als extrem gefährlich hingestellt.

Was man vereinfacht bei TILLING macht: Das genetische Material einer Stammzelle eines Organismus wird gezielt mit Mutagenen Agenzien / Matagener Strahlung versetzt, so dass es zu Basenaustausch bzw. Rastermutationen kommt. Diese Mutanten werden nun durchgescreent, um für den Verwendungszweck positive Veränderungen in der Erbsubstanz zu finden. Diese (Knockout-)Organismen dürfen dann ohne größere Prüfung der Auswirkungen auf die biotische Umwelt angebaut werden, da sie ja nicht "transgen" sind sondern lediglich ihr eigenes Erbgut "mutiert" ist. Ist das Ausbringen solcher Lebewesen nun komplett risikofrei, wie im Artikel dargestellt? :ugly:

Ich finde ja die beiden genetischen Anwendungsmöglichkeiten interessant und ihre Berechtigung sollte im konkreten Bezug zum hergestellten "Produkt" untersucht werden.

"Gentechnik kacke, TILLING geil!" ist da einfach viel zu pauschal und zeigt, wie die öffentliche Meinung durch wenige Triggerwörter korumpiert werden kann.
 
Ehrlich gesagt finde ich auch beides nicht optimal, aber wenn zwei Sachen scheiße sind, dann nehm ich lieber die weniger schlechte ;)
 
Gezielte Mutationen sind scheiße, aber zu Hauf zufällige Mutationen erzeugen und dann da gezielt die raussuchen, die man haben will ist "weniger schlecht"? :confused:

Das als "ohne Gentechnik" zu bezeichnen ist einfach blank ignorant, aber ein gutes Beispiel dafür, mit wie wenig Sachverstand diese Problematik von einer breiten Masse angegangen wird.

Gerade am Beispiel in dem Artikel. Die "böse Gentechnik" hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat, und die "gute Gentechnik", also die TILLING-Methode, hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat :ugly: Wahrscheinlich sogar das selbe.


Mir ist auch nach wie vor unklar, warum das pauschal scheiße sein soll. Wenn wir das mit der Gentechnik gut hinkriegen, müssen wir weniger Düngen, weniger Pestizid spritzen und kriegen mehr Ertrag... das eine belastet die Umwelt weniger, das andere schafft in der Zukunft dringend benötigte Nahrungsmittel. Wenn's für Greenpeace ganz scheiße läuft, findet sich auch noch ein Genprodukt, dass gesünder ist als seine Ausgangsspezies, da es weniger durch Pestizide belastet ist. Das wär mal witzig.

Es gibt gute Gründe beim Rumspielen am Erbgut sehr, sehr vorsichtig zu sein, aber das kategorische Ablehnen ist irrational und verblendet. Stemmt wahrscheinlich in vielen Fällen aus einer generellen Technologiefeindlichkeit.
 
Gezielte Mutationen sind scheiße, aber zu Hauf zufällige Mutationen erzeugen und dann da gezielt die raussuchen, die man haben will ist "weniger schlecht"? :confused:

Das als "ohne Gentechnik" zu bezeichnen ist einfach blank ignorant, aber ein gutes Beispiel dafür, mit wie wenig Sachverstand diese Problematik von einer breiten Masse angegangen wird.

Gerade am Beispiel in dem Artikel. Die "böse Gentechnik" hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat, und die "gute Gentechnik", also die TILLING-Methode, hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat :ugly: Wahrscheinlich sogar das selbe.


Nur zur Info: TILLING hat nach Definition wirklich nichts mit Gentechnik zu tun. Es Entstehen hierbei keine transgenen Organismen, in deren Genom artfremdes Erbgut eingebracht wird. Dagegen werden bei gentechnischen Verfahren keine Mutanten im eigentlichen Sinn erzeugt.

Und es entbehrt ja nicht eines gewissen Humors, dass das eine "Herumspielen" mit dem Erbgut von Organismen als harmlos, das andere als hochgefährlich angesehen wird.

Dass die typisch deutsche Technologiefeindlichkeit hier mitspielt, denke ich auch. Man muss schon genau hinsehen, was wie gemacht wird. Ein pauschales "Nein" zur Gentechnik lässt sich zwar toll fordern, man macht es sich da aber echt zu leicht.
 
Die von euch kritisierte technologiefeindliche Position hat gute Aussichten, nach der nächsten Bundestagswahl von einer Partei durchgedrückt zu werden, die nur mit einem Stimmenanteil zwischen 10 und 20% rechnen kann. Das kann natürlich die typische Demokratiefeindlichkeit der pseudoelitären Jungakademiker nicht erschüttern; als Sahnehäubchen oben drauf kommt noch, daß die Partei, welche die technologiefeindliche Position durchdrücken wird, ihr Wählerpotential genau in besagten Kreisen hat. :rolleyes:
Das ist natürlich nur eine allgemeine Erwägung und keine Prognose, was zufällig Anwesende wählen werden.
 
Leider ziehen die restlichen Parteien da gut nach. Man erinnere sich dabei nur die Diskussion um die PID, wo sich die Union auch ganz und gar nicht mit Ruhm bekleckert hat. :ugly:
Andere Parteien sind wiederum aus anderen Gründen unwählbar, so dass wohl doch nur wieder die Piraten bleiben, weil ich bei denen wenigstens immer an St. Pauli denken muss ... :ugly:

Aber es ist schön, dass anscheinend doch noch ein paar Menschen zuerst das Gehirn einschalten und einen Unterschied zwischen der Herstellung von Round-Up-Ready-Soya-Beans (böse!) und transgenem Somatotropin (gut!) sehen.
 
@Labarna:
Ich denke nicht, dass du da alle Studenten in einen Topf werfen kannst. Ich muss mir nur die Ergebnisse der Stupawahl (ja, ich weiß, "lol, Stupawahl", aber auch daraus kann man was ableiten) ansehen um den Großteil meiner Vorurteile bezüglich des Wahlverhaltens der Stundenten bestimmter Fachrichtungen bestätigt zu sehen.
 
Leider ziehen die restlichen Parteien da gut nach. Man erinnere sich dabei nur die Diskussion um die PID, wo sich die Union auch ganz und gar nicht mit Ruhm bekleckert hat. :ugly:
Andere Parteien sind wiederum aus anderen Gründen unwählbar, so dass wohl doch nur wieder die Piraten bleiben, weil ich bei denen wenigstens immer an St. Pauli denken muss ... :ugly:

Aber es ist schön, dass anscheinend doch noch ein paar Menschen zuerst das Gehirn einschalten und einen Unterschied zwischen der Herstellung von Round-Up-Ready-Soya-Beans (böse!) und transgenem Somatotropin (gut!) sehen.

Bei der PID kommt noch die besondere Unlogik hinzu, daß die Embryonen, die ausgesondert würden, legal abgetrieben werden dürfen. Die befruchtete Eizelle im Reagenzglas ist also schutzwürdiger als einige Wochen später der Embryo in der Gebärmutter. :irre:
Aber obwohl die Zustände so sind, wie sie sind, wird so großes Vertrauen in die Entscheidungen des Parlaments gelegt und Volksabstimmungen wird so viel Angst entgegengebracht. Das verstehe, wer will.


@Labarna:
Ich denke nicht, dass du da alle Studenten in einen Topf werfen kannst. Ich muss mir nur die Ergebnisse der Stupawahl (ja, ich weiß, "lol, Stupawahl", aber auch daraus kann man was ableiten) ansehen um den Großteil meiner Vorurteile bezüglich des Wahlverhaltens der Stundenten bestimmter Fachrichtungen bestätigt zu sehen.

Das interessiert mich sogar näher. Um welche Vorurteile und welche Fachrichtung geht es denn?
 
Bei der PID kommt noch die besondere Unlogik hinzu, daß die Embryonen, die ausgesondert würden, legal abgetrieben werden dürfen. Die befruchtete Eizelle im Reagenzglas ist also schutzwürdiger als einige Wochen später der Embryo in der Gebärmutter. :irre:
Aber obwohl die Zustände so sind, wie sie sind, wird so großes Vertrauen in die Entscheidungen des Parlaments gelegt und Volksabstimmungen wird so viel Angst entgegengebracht. Das verstehe, wer will.

Ich finde, das sollte man schon die Eltern entscheiden lassen. Wenn diese sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden, dann haben sie sich sicherlich eingehend mit der Materie befasst und die jeweiligen "Erzeuger" können sich dann sicher am allerbesten für oder gegen eine Untersuchung der gezeugten Embryonen im Einzelfall festlegen.
 
Das interessiert mich sogar näher. Um welche Vorurteile und welche Fachrichtung geht es denn?


Man kann die Studiengänge ja grob in Geisteswissenschaften, Ingeneurswissenschaften und Naturwissenschaftn aufteilen.
Die Geisteswissenschaften hatten (wenn man sich mal die Anzahl der Studenten anschaut) eine ziemlich miese Wahlbeteiligung, der Großteil ihrer Stimmen ging an die Linken und Grünen Listen (die im Endeffekt nur Linke Listen mit einem anderen Namen sind). Die Linken Listen bei uns sind im Endeffekt gegen ausnahmslos alles, was nicht mit Antifa und Minderheitengleichberechtigung zu tun hat. Man findet kaum mal einen Flyer von denen, auf dem nicht mindestens fünf mal pro Seite "antifaschistisch" und ähnliches steht.
Bestätigt für mich das Vorurteil, dass sich diese Leute im Endeffekt nicht wirklich mit der Sache beschäftigt haben sondern einfach wählen weil... ja, keine Ahnung, ich hab nie verstanden wieso man Extreme wählt, egal ob links oder rechts. Ideologische Gründe vermutlich. Das der linke Asta Geld an Referate gibt, die keine Rechenschaft schuldig sind usw scheint sie nicht zu interessieren. Da ist es ihnen wichtiger, dass er sich gegen den Afghanistan-Einsatz ausspricht und die örtliche 'rechte' Szene bekämpft. Beides extrem lächerlich, niemand der in der Sache etwas zu sagen hat (also im Bezug auf den Einsatz) interessiert sich für die Meinung irgendwelcher Möchtegern-Hochschulpolitiker und die rechte Szene die sie bekämpfen existiert nur deshalb, weil es eine antifaschistische Szene gibt mit denen sie Krieg spielen können. (Ich persönlich seh den pöbelnden Rechten der nicht einmal verstanden hat wie das Wahlsystem funktioniert zumindest nicht als politische Bedrohung an, der man unbedingt entgegenwirken muss. Wenn man ihnen einfach keine Beachtung schenkt wird sich ein Großteil da schon von selber auflösen, weil ohne 'Feinde' auch nicht das tolle 'wir'-Gefühl zustande kommt).

Außerdem sind deren Flyer voll von absurden Forderungen: Da sprechen sich die Listen im selben Satz gegen Zulassungsbeschränkungen und überfüllte Seminare aus, man will die Studiengebühren abgeschafft sehen aber gleichzeitig mehr Geld für die Bildung, Anwesenheitspflicht ist natürlich ganz böse und zuviele Klausuren sind es auch...
Klingt im endeffekt danach, als wenn die Leute bloß ein paar Jahre bafögfinanziertes Rumgammeln haben wollen.


Bei den Ingeneuren war das schon gemäßigter, die Wahlbeteiligung war auch nicht so wirklich hoch (ok, das ist sie bei Stupa-Wahlen nie), die Stimmen waren aber nicht so sehr auf radikale Listen konzentriert sondern breiter verteilt.

Bei den Naturwissenschaftlern gabs zwar auch nen guten Teil der die linken Listen und ihre Anhängsel gewählt hat, die meisten Stimmen gingen aber an Listen, die sich gegen Allgemeinpolitik vom Asta ausgesprochen haben (weil es halt eh niemanden interessiert und nichts bewirkt) und es lieber sehen würden, wenn sich der Asta wirklich mit den Gremien und dem Rektorat zusammensetzen würde um eine Verbesserung der Lehre zu erzielen (eine Vernünftige, nicht eine ellenlange Liste von bescheuerten Forderungen die sich teilweise gegenseitig widersprechen). [Der momentane Asta scheint wegen irgendwelchen Lapalien einen Kleinkrieg gegen das Rektorat zu führen]


Heißt natürlich nicht das jeder Geisti blöd ist und die Nawis über jeden Zweifel erhaben, aber ich find man kann schon die Tendenz sehen, dass sich die Naturwissenschaftler eher Gedanken zu den Themen gemacht haben statt einfach nur auf Buzzwords anzuspringen.
Würd ich auf eine generelle Grundeinstellung zurückführen: Eine Naturwissenschaft belegen eher wenige Leute einfach nur mal so, um sie sich anzugucken. Wer sich für Mathe/Bio/Physik/Chemie (und damit verwandte Studiengänge) einschreibt hat sich das vorher schon gut überlegt und sich da Gedanken zu gemacht. Die Fächer sind normalerweise auch mit einem recht hohen Arbeitsaufwand verbunden und recht anspruchsvoll (kann man ja leicht an den Zahlen der Studienabbrecher sehen).

Bei den Geisteswissenschaften hingegen scheint es eine ziemlich große Zahl an Leuten zu geben, die das nur studieren weil es 'In' ist oder weil sie halt nicht wussten was sie tun wollten. Ich kenn gerade mal drei Leute, die sich für Chemie eingeschrieben haben weil 'Sie sich das mal angucken wollten', dafür Tonnen an Leuten die sich für Sachen wie Medienwissenschaften eingeschrieben haben weil sie nichts so recht mit sich anzufangen wussten; wovon der Großteil auch alle 2-3 Semester sein Studienfach wechselt.

Leider waren die Stimmen nicht komplett aufgeschlüsselt, ich hät gerne mal gesehen wie das bei den Juristen, Psychologen und anderen anspruchsvollen/schweren "Geistes"wissenschaften aussieht.
 
So ich hatte gestern schon nen ellelangen Post Verfasst, aber dann is mir das Internet abgeschmiert, darum möchte ich hier nochmal schreiben, was ich euch ungefähr mitteilen wollte.



Gezielte Mutationen sind scheiße, aber zu Hauf zufällige Mutationen erzeugen und dann da gezielt die raussuchen, die man haben will ist "weniger schlecht"? :confused:

Das als "ohne Gentechnik" zu bezeichnen ist einfach blank ignorant, aber ein gutes Beispiel dafür, mit wie wenig Sachverstand diese Problematik von einer breiten Masse angegangen wird.

Gerade am Beispiel in dem Artikel. Die "böse Gentechnik" hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat, und die "gute Gentechnik", also die TILLING-Methode, hat ein Gen deaktiviert, das einen unerwünschten Effekt hat :ugly: Wahrscheinlich sogar das selbe.


Mir ist auch nach wie vor unklar, warum das pauschal scheiße sein soll. Wenn wir das mit der Gentechnik gut hinkriegen, müssen wir weniger Düngen, weniger Pestizid spritzen und kriegen mehr Ertrag... das eine belastet die Umwelt weniger, das andere schafft in der Zukunft dringend benötigte Nahrungsmittel. Wenn's für Greenpeace ganz scheiße läuft, findet sich auch noch ein Genprodukt, dass gesünder ist als seine Ausgangsspezies, da es weniger durch Pestizide belastet ist. Das wär mal witzig.

Es gibt gute Gründe beim Rumspielen am Erbgut sehr, sehr vorsichtig zu sein, aber das kategorische Ablehnen ist irrational und verblendet. Stemmt wahrscheinlich in vielen Fällen aus einer generellen Technologiefeindlichkeit.



Ich möchte dazu erwähnen, dass ich in keinem Satz gesagt habe, dass Tilling harmlos sei.
Es ist ebenso ein harter Eingriff in das Genom von Organismen, nur mit dem Unterschied, dass die Artengrenze nicht überschritten wird.
Was jedem jetzt lieber is kann er für sich entscheiden.

Übrigens habe ich kein Problem mit Gentechnik auf bestimmten Gebieten. Wenn zum Beispiel mit gentechnisch veränderten bakterien Insulin produziert wird, dann is das völlig in Ordnung.
Ich will nur einfach keine gentechnisch veränderten Organismen essen müssen.
Ich meine warum müssen Medikamente erst an Tieren und dann an Probanden getestet werden, aber gentechnisch veränderte Organismen nicht?
Laut der Doku gibt es Bauern, die behaupten, dass ihre komplette Kuhherde nach 3 Jahren Fütterung mit Gensoja verreckt ist.
Solange solche Gerüchte im Umlauf sind halte ich es für ziemlich frech die Organismen nur mehrer Wochen an Ratten zu testen und danndirekt bei uns in den Supermarkt zu stellen.
Und dann müssen die nichtmal gekennzeichnet werden!!!

Dadurch kann nichtmal das Gesetz des Marktes entscheiden, weil wir nciht sehen welche Produkte Gentechnik enthalten und welche nicht.



Für alle Zweifler habe ich hier noch zwei Artikel rausgesucht:

1. Die gewissenhaften Studien von Monsanto: http://www.greenpeace.de/themen/gen...ratten_schaedlich_fuer_menschen_vertraeglich/

"Es gibt erhebliche Mängel in der statistischen Auswertung der Studie, wie sie von Monsanto vorgelegt wurde", sagt Gilles-Eric Séralini von der Universität in Caen, der das französische Wissenschaftlerteam CRIIGEN leitet.

("Neben den Schäden an Leber und Nieren wurden auch die Gewichtsveränderungen der Tiere nicht ausreichend untersucht.
Weitere wichtige Daten, beispielsweise über Veränderungen des Urins der Tiere, ließ Monsanto unter den Tisch fallen.")

2. Auswirkung von Genmais: http://www.biosicherheit.de/aktuell/593.gen-mais-impotent-wissenschaftlichen-studie-politik.html

(Im dritten und vierten Wurf wurden signifikant weniger Junge geboren. Zudem war ihr Gewicht geringer. Insgesamt gab es in der Gruppe mit gv-Mais-Fütterung weniger Würfe. Da sich die Diät der Mausgruppen hinsichtlich Energie und Nährstoffzusammensetzung nicht unterschied, lassen sich für die Autoren der Studie diese Ergebnisse nur mit Faktoren außerhalb der Nährstoffversorgung erklären. Ob die „gentechnische Modifikation“ oder ein unbeabsichtigter Effekt beim Kreuzen der beiden gv-Maislinien NK603 und MON810 (gene stacking) tatsächlich der Auslöser für die verringerte Reproduktion der Mäuse ist, sollte „in Zukunft untersucht werden“. )

Der untersuchte Mais NK603 ist übrigens soweit ich weiß schon zugelassen in Deutschland.
Für den anderen läuft eine Neuzulassung, nachdem er erstmal verboten wurde.
 
Ich möchte dazu erwähnen, dass ich in keinem Satz gesagt habe, dass Tilling harmlos sei.

Hab ich dir auch nicht unterstellt.

In dem von dir verlinkten Artikel über TILLING war als Beispiel für die Gentechnik ja die Amflora-Kartoffel gebracht. Soweit ich weiß (kann mich irren) sind dort zur Erzielung des gewünschten Effekts (Stärkeerzeugung ohne Verunreinigungen) auch keine artfremden/transgenen Gene eingebracht worden, sondern "unerwünschte" Gene inaktiviert worden.

Greenpeace als Quelle trau ich so weit, wie ich ein Mastschwein werfen kann.*


Leider hab ich viel zu wenig Ahnung von Molekularbiologie. Meinem naiven Verständnis zu Folge müsste man aber durch Mutationen jede beliebige Veränderung erzeugen können. Also inbesondere auch "artfremde" Gene. Wahrscheinlich geht das nur nicht so gut in der Praxis, weil dir die Zellen irgendwann wegsterben, wenn du die zu lange bestrahlst.

Daher bin ich dem Argument der "artfremden Gene" gegenüber ebenfalls skeptisch.

Müsste mal nen Molekularbiologen interviewen.


*Da hab ich immer ne großartige Anekdote zu :ugly: Zu meiner Schulzeit haben 2 Mädchen ein Referat darüber gehalten, weshalb Tierversuche verboten gehören. Neben ethischen Aspekten war ein Argument, dass das eh nutzlos wär. Als Beleg eine Tabelle in der verschiedene Antibiotika mit Wirkung am Tier und Wirkung am Menschen verglichen wurden. Darunter fand sich, dass anscheinend Penicillin beim Tier als Antibiotikum wirkt und für Menschen tödlich ist. Die "Quelle" in dem Fall war auch der Onlineauftritt irgend einer einschlägigen Tierschutzorganisation.
 
Ich möchte dazu erwähnen, dass ich in keinem Satz gesagt habe, dass Tilling harmlos sei.
Es ist ebenso ein harter Eingriff in das Genom von Organismen, nur mit dem Unterschied, dass die Artengrenze nicht überschritten wird.
Was jedem jetzt lieber is kann er für sich entscheiden.

Leider hab ich viel zu wenig Ahnung von Molekularbiologie. Meinem naiven Verständnis zu Folge müsste man aber durch Mutationen jede beliebige Veränderung erzeugen können. Also inbesondere auch "artfremde" Gene. Wahrscheinlich geht das nur nicht so gut in der Praxis, weil dir die Zellen irgendwann wegsterben, wenn du die zu lange bestrahlst

Right.
Ist zwar einfach formuliert, trifft den Kern aber.
Einfaches Beispiel, ich habe Art 1 mit einer Basensequenz von AGTCGAGAG, die ich gerne ersetzt haben würde. Nun kann ich die Sequenz einer Art 2 nehmen, die schon hat was ich möchte, hier z.B: AGTCGAGGA oder ich bestrahle Art 1 so lange, bis ich so AGTCGAGGA bekomme.
Beides ist absolut identisch, was ist da also noch "fremd" ?

Klar ein sehr einfaches Beispiel, aber bei sowas wie DNA kann man aufgrund der kleinen Anzahl von Grundbausteinen nichtmehr wirklich von Artfremdheit reden.
Und mir ist es lieber ich habe die gewünschte Änderung gezielt, als dass ich wahllos Mutationen provoziere um irgendwann die gewünschte zu erhalten. Da können auch mal "Nebenprodukte" bei rauskommen, die noch viel übler sind als das überschreiten der Artengrenze.
 
Naja, Tilling ist halt die etwas "vorsichtigere" Variante. Ich denke, was die Technologiefeinde beim Tilling beruhigt ist die Tatsache, dass die Resultate beim Tilling auch in der freien Wildbahn vorkommen könnten. Mit Tilling konstruiert man ja auch keine komplett neuen Gene in nem Organismus - mit Punktmutationen nen paar tausend Basenpaare umschreiben würde ja auch ne ganze Weile dauern.

Aber mal 2 Beispiele für Probleme beim Gentransfer:

Sagen wir mal da wird jetzt Gen A transferiert (codiert Enzym A und kommt aus ner Hefe oder sonstwoher). Enzym A erfüllt auch seine Aufgabe mit Substrat A, alles ist gut. Im neuen Organismus (meinetwegen ne Pflanze) kommt aber auch Substrat B vor, was in der Hefe nicht vorkam.
Substrat B wird zu Produkt B umgebaut, was für Menschen schädlich ist. Oder problematischer: Produkt B ist ebenfalls harmlos, wird aber vom pflanzeneigenen Enzym B zu Produkt C umgebaut, was für Menschen schädlich ist.

Ein andere Möglichkeit wäre: Das Gen A wird in die neue DNA eingebaut und wird dort genau in ein Gen D eingebaut, dessen Funktion nicht genau bekannt war. Aber Gen D codierte Enzym D, das irgendeinen für Menschen schädlichen Stoff abgebaut hat.

Problem 1 wird beim Tilling nicht auftreten, Problem 2 dafür aber wesentlich häufiger.
Mich persönlich beunruhigt keine der beiden Möglichkeiten sonderlich. Problem 1 ist ziemlich unwahrscheinlich und würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auffallen. Problem 2 gibt's auch in der Natur (in kleinerem Umfang, aber wayne).
 
Leider hab ich viel zu wenig Ahnung von Molekularbiologie. Meinem naiven Verständnis zu Folge müsste man aber durch Mutationen jede beliebige Veränderung erzeugen können. Also inbesondere auch "artfremde" Gene. Wahrscheinlich geht das nur nicht so gut in der Praxis, weil dir die Zellen irgendwann wegsterben, wenn du die zu lange bestrahlst.

Nur theoretisch. Das gentechnisch hergestellte Wachstumshormon Somatotropin ist ein Protein mit 191 Aminosäuren. Das entspricht auf der DNA einer "richtig angeordneten" Abfolge von 573 organischen Basen, bei der an jeder Stelle natürlich nur 25% "Trefferwahrscheinlichkeit" (A,T,C,G) besteht. Das heißt, dass durch Mutagenzugabe eine Sequenz mit der Wahrscheinlichkeit von 1/4^573 entstehen soll (andere Probleme wie Promotoren, Introns/Exons, ... nichtmal reingerechnet). Dies praktisch bei Laborbedingungen durch In-Vitro-Evolution (hier TILLING) zu erlangen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist ja kein Zufall, dass erstmal Milliarden Jahre nötig waren um halbwegs komplexes Leben entstehen zu lassen.
Zur gezielten Abschaltung von Genen durch Mutationen ist die Methode vielversprechend. Um mit dem Organismus Stoffe herzustellen, die dieser vorher nicht produzieren konnte braucht man zum heutigen Stand rekombinantes genetischen Materiel, ergo klassische Gentechnik.

Laut der Doku gibt es Bauern, die behaupten, dass ihre komplette Kuhherde nach 3 Jahren Fütterung mit Gensoja verreckt ist.
Ich habe schon mit einem Menschen gesprochen, der behauptet, von Außerirdischen entführt worden zu sein.
Aber wie du ja sagst: Kennzeichnung ist auf jeden Fall wichtig. Ich fände es sogar gut, wenn man wählen könnte, ob man zum teuren (konventionellen oder Bio-) Produkt greift oder doch zum billigeren Produkt aus transgenen Organismen. Man könnte wahrscheinlich bald beobachten, dass vielen Menschen der Geldbeutel doch mehr am Herzen liegt als ihre Gesundheit. Im Endeffekt schon erbärmlich, wie wenig wir prozentual für Nahrungsmittel ausgeben.
 
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