mfb schrieb:
Wenn der Staat diese 40 Milliarden selbst investiert, kann er dafür sorgen, dass das Geld größtenteils im Land bleibt (also erneut ausgegeben werden kann), und so ganz nebenbei erhält er Waren im Wert von ~40 Milliarden, die in den kommenden Jahren/Jahrzehnten sinnvoll genutzt werden können.
das stimmt wohl, aber wem soll der staat das geld dann "geben"? wer ist berechtigt, wer nicht und warum?
investiert der staat die 40 milliarden direkt, wird das sicher auch zu unmut führen. z.b. die banken, da gibt es wohl recht viele leute die das ungerecht finden, dass die banken so massiv unterstützt werden, während andere branchen kränkeln und keine beachtung finden.
ist eine gute idee, aber die subjektive ungerechtigkeit ist ungleich größer, als wenn man die leute selbst entscheiden lässt in was sie investieren.
Dass Frau Merkel - zum Beispiel in der Neujahrsansprache - die Leute auffordern soll, ihr Geld auszugeben: warum eigentlich nicht? Konrad Adenauer hat damals doch das gleiche getan, als er in einer Ansprache sagte: "Gehen Sie einkaufen!" und aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich, dass das wohl recht wirkungsvoll gewesen war. Warum sollte nicht auch eine Frau Merkel für neue Zuversicht und einen Gesinnungswandel sorgen können, durch eine ähnliche Brandrede wie dieser Obama im letzten Sommer?
nunja, obama ist ein ganz neuer, bis dato haben nur wenige die auswirkungen seiner handlungen gespürt, dem kann man den "change" noch leichter abnehmen.
frau merkel hat da sicher schon einiges an glaubwürdigkeit bzw überzeugungskraft in der hinsicht eingebüßt.
und ich denke sie muss in jedem fall salbungsvolle worte finden, egal wie der plan zur rettung der wirtschaft aussieht.
aber ob das so einen erfolg haben kann wie die rede adenauers? die zeiten haben sich geändert...
ich meine damals, da war das das highlight, die medien tv/radio haben das übertragen und es ist bei den leuten angekommen. aber wie sieht das heute aus? im vergleich zu damals würde ich sagen schauen sich lieber viel mehr leute dinge wie "bauer sucht frau" etc an, als sich die neujahrsansprache unserer kanzlerin.
außerdem hatte adenauer vor dem hintergrund des krieges noch eine viel größere wirkung. wenn er da gesagt hat "jetzt geht es aufwärts!" dann konnten das die leute wirklich glauben, weil das land einfach am boden war. aber jetzt?
die meisten menschen haben trotz allem noch alles, wie kann man da glaubwürdig rüberbringen, dass jetzt alles besser wird?
aus der not heraus sind solche worte viel wirkungsvoller. und so groß ist unsere not momentan (noch?) nicht, dass frau merkel eine richtige brandrede aus der ansprache machen könnte...
ich sage jetzt nicht, dass die konsumgutscheine der richtige weg sind, es bedarf vieler faktoren.
aber es muss die wirtschaft jetzt recht schnell in schwung gebracht werden, die gutscheine wären ein weg von vielen und dann muss längerfristig etwas getan werden, um den schwung aufrechtzuerhalten. und daran wird es angesichts der kommenden wahl vermutlich haken. kein politiker wird sein trümpfe wie "steuersenkung" jetzt schon ausspielen.
egal was, es wird den staat in jedem fall geld kosten, aber es ist ein unterschied, ob man zuschaut und nichts tut und sieht wie der staat ausblutet, oder ob der staat aktiv geld ausgibt um die weichen für die zukunft zu stellen.
kosten wird es immer etwas, keynes lässt grüßen

ich mein klar, man kann die gutscheine leicht ablehnen, aber welche alternativen gibt es ?
ich würde definitiv nicht darauf hoffen, dass die bürger nach einer ansprache von frau merkel plötzlich wie wild einkaufen gehen.
wer von euch würde das tun? ich sage ganz ehrlich, ich habe meine zukünftigen investitionen schon geplant, eine ansprache der kanzlering würde daran nichts ändern... sie kann einen gewissen psychologischen effekt haben, aber trotz allem muss der staat selbst geld in die hand nehmen und etwas tun, ob gutscheine oder nicht.