Bei uns in Stuttgart haben sich die Politikwissenschaftler und BWLler über die feuilletonistische Kaffeehaus-Phase erhoben und versammeln sich in ebenso kleinen wie konspirativen Logen die sie als "Studentenparty" tarnen. Um diskret darauf hinzuweißen welche Sorte von Gästen erwünscht ist, wird auf den entsprechenden Plakaten explizit darauf hingewießen dass standeskonform in Ballkleid oder Anzug gekleidete Individuen ein zeitgenössisches erfrischungsgetränk kostenlos genießen dürfen.
("Meinen Mojito bitte mit einem Hauch von Strawberry-Flavour aromatisieren,Garcon.")
Als ausgleich haben wir hier in der feinsten Tradition des studentisch-anarchistischen Widerstandes den Palast der Republik, eine erlesene Mischung aus Kiosk,Kneipe und öffentlichem Ärgernis. Der Protest-Charakter dieses geschätzten Etablissement ist vor allem dadurch für Externe dadurch zu erkennen, dass es ganz im Sinne des Erfinders und Betreibers praktisch keine Sitzplätze abseits der öffentlichen Gehwege gibt. Die Stimme des matrikulierten volkes auf dem öffentlichen Gehweg, ein Blutgerinnsel in der Arterie des Konsumbürgertums...wundervoll. Das grauenhafte Bier sorgt dabei für eine angemessene Grimmigkeit.
Ab und zu wird die Stimmung jedoch bedrohlich...etwa dann wenn ein Informatiker beschließt seinen Gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen, und als improvisiertes Vodoo Ritual mit fatalistischer Entschlossenheit seine Plastikgabel in ein jungfräuliches,wehrloses Chicken Nugget treibt.