Bericht aus dem diabolischen Anzeiger
Es tut sich was in der breitgesessenen Diablo-Szene.
Dass der letzte Teil der beliebten Diabloserie bislang nicht alle Fans restlos überzeugen kann ist allseits bekannt. Mehr noch, DiabloIII spaltet die Community geradezu in zwei unverträgliche Lager. Da gibt es zum einen die begeisterten Anhänger, welche wütend Fanboys beschimpft werden und angeblich voreingenommen alles gutheißen was der kommerzielle Konzern Blizzard ihnen auftischt. Dem gegenüber stehen die unzufriedenen Zocker, welchen das düstere Flair, das typische Skill- und das geniale Itemsystem aus D2 fehlt und die darüber hinaus die Seele in diesem dritten Teil vermissen. Hier wird lakonisch darauf hingewiesen, dass D3 eben nicht D2 ist. Seit nunmehr über einem Jahr stehen sich die zwei Parteien unversöhnlich gegenüber und versuchen durch immerzu derselben Argumentation die Gegenseite von ihren eigenen Ansichten zu überzeugen. Einzig die Erwartung auf diverse Patches und einem angekündigten Addon lassen die D3-Gegner überhaupt noch an eine Verbesserung des Spiels glauben.
Ein weiterer entscheidender Streitpunkt ist das implementierte Auktionshaus (AH), welches es jedem Spieler ermöglicht, seine Charaktere verhältnismäßig schnell und unkompliziert durch darin angebotene Gegenstände zu verbessern. Auch zu diesem Thema gab es schon endlose Diskussionen über ein Für und Wider der Nutzung des AHs.
Nicht Wenige sehen einen wesentlichen Anteil am Spielspaß der Diabloreihe im Auffinden spezieller Items. Trotzdem werden noch viele der benötigten oder gewünschten Ausrüstungsgegenstände durch den Handel im AH erworben.
Nur eine kleine Minderheit schränkt sich selbst soweit ein, dass die eigenen Charaktere ausschließlich mit selbst gefundenen Gegenständen ausgerüstet und somit völlig unabhängig und selbständig aufgebaut werden. Mit dieser sogenannten Selffound-Methode (SF) dauert es natürlich entsprechend länger, einen Char nach seinen Vorstellungen zu erstellen und ein paar wenige Vertreter dieser schrägen Idee wurden entsprechend belächelt und als verschrobene Vertreter der Spieleszene abgetan. Doch anstatt sich zurückzuziehen wurden die Stimmen eher noch lauter, die Spielweise wurde oft und gerne als Alternative zu einem angeblich fehlenden Endcontent vorgeschlagen. Auch lerne man die jeweilige Figur und seine Spielweise besser kennen, wenn man sich Level für Level und Akt für Akt erarbeiten muss. Und natürlich bilde sich eine viel engere Bindung zu seinem Helden als dies bei einer Kaufhauspuppe der Fall wäre. Als Antwort darauf bekamen die Außenseiter ein elitäres Gehabe vorgeworfen.
Seit geraumer Zeit jedoch macht eine unabhängige Gruppe durch äußerst provokatives Auftreten auf sich aufmerksam. Die richtungsweisende Ideologie der Self Found Elite SFE

hat plötzlich Fahrt aufgenommen und die junge Organisation findet mehr und mehr Anhänger. Kürzlich musste ein vorübergehender Aufnahmestopp verhängt werden, da man sich kaum mehr gegen die Anfragen auf Mitgliedschaft erwehren konnte. Selbst bei der Industrie ist schon das Interesse geweckt und die ersten Vertragsangebote von Sportartikelherstellern und Hardwareproduzenten liegen vor. Taubisch, stolzes Mitglied der SFE

, meinte dazu nur:“wir sind eine unabhängige Vereinigung und wollen unser eigenes Ding machen. Da lassen wir uns doch nicht von anderen reinreden. Spaß am Spiel, das steht doch im Vordergrund“.
Erst vor wenigen Tagen gelang der SFE

erneut ein Coup, als sie mit einem harmlos erscheinenden Spielbericht eine Welle der Empörung und eine hitzige Diskussion losgetreten hatte. Taubisch:“Das war wieder einmal ein voller Erfolg. So viel Aufmerksamkeit hätten wir uns nie erträumt. Die Diskussion hat sich über mehrere Tage hingezogen und letztendlich hat wieder einmal unsere Idee davon profitiert. Das beweisen auch die unglaublichen Mengen an Fanpost und die große Nachfrage an Mitgliedschaften.“ Nichtsdestotrotz musste die SFE

auch einiges an Kritik einstecken. Die SFE

sehe dies aber gelassen meinte Taubisch und ergänzt abschließend mit einem Augenzwinkern:“ Die großen Visionäre und Genies waren schon immer ihrer Zeit weit voraus und wurden zu Lebzeiten nicht selten mit Spott und Häme bedacht. Von so etwas lässt sich unser ehrenwertes Gründungsmitglied nicht aus der Ruhe bringen.“
Es berichtete Brim Stone für Sie aus dem Inferno